v.l. Klaus Solleder (Kreisobmann), Lisa Krötz (stv. Kreisbäuerin), Christine Singer (Kreisbäuerin), Joseph Grasegger (Vorsitzender Landesverband der Schafhalter), Luis Kramer (stv. Kreisobmann), Josef Glatz (Vorstand Almwirtschaftlicher Verein Obb.)
Wolfskundgebung mit Mahnfeuer setzt ein Zeichen gegen den Wolf
"AUSgebimmelt?" - BBV macht im Zuge des G7-Gipfels auf die Wolfsproblematik vor Ort aufmerksam
Die mediale Aufmerksamkeit des G7-Gipfels optimal genutzt
Während sich die 7 "Großen" der Weltpolitik im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zum politischen Austausch trafen, wollten die Verantwortlichen des Bayerischen Bauernverbandes die mediale Aufmerksamkeit nutzen und auch auf die akute Wolfs-Problematik in eben jener Region hinweisen. So wurden wirkungsvoll an verschiedenen Stellen in den Werdenfelser Bergen Mahnfeuer entzündet, während sich die Kreisverbands-Vorstandschaft, unterstützt durch Vertreter des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, dem Landesverband der Bayerischen Schafhalter e.V. und den Werdenfelser Bergsschafzüchtern am Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen zu einer Kundgebung versammelte und mit Plakaten und Reden auf die akute Bedrohung der Weidewirtschaft durch den Wolf hinwiesen.
Forderungs-Katalog des Bayerischen Bauernverbandes und der Nutzerverbände
Die Weidewirtschaft dient der Artenvielfalt, dem Klimaschutz und dem Schutz vor Naturgewalten. Sie entspricht dem gesellschaftlichen Wunsch nach Tierwohl und Ökologie in der Landwirtschaft. Die Weidewirtschaft ist unverzichtbar für den Erhalt unserer vielfältigen und traditionellen Kulturlandschaft. Die Kulturlandschaft ist die Lebensgrundlage für unsere Bauernfamilien und z.B. auch Voraussetzung für den Tourismus mit seiner großen wirtschaftlichen Bedeutung für den ländlichen Raum.
Bereits jetzt nimmt die Weidetierhaltung auf Grund stetig steigender Wolfspopulationen ab. Ein weiteres Höfesterben droht!
Bei einer Zuwachsrate von jährlich 30 Prozent der Wolfspopulation verdoppelt sich der Wolfsbestand alle drei Jahre. In Deutschland wurden im Monitoring-Jahr 2019/20 durch den Wolf 4.000 getötete Nutztiere amtlich bestätigt - als Folge einer völlig verfehlten deutschlandweiten Wolfspolitik.
Der Bayerische Bauernverband und die AG Wolf der Nutzerverbände fordern deshalb:
- Die Herabsetzung des Schutzstatus von Wölfen innerhalb der EU von Anhang 4 auf Anhang 5 der FFH-Richtlinie.
- Die sofortige Aufnahme des Art. 16 Abs. 1e der FFH-Richtlinie in das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG).
- Eine überstaatliche Beurteilung des Günstigen Erhaltungszustandes.
- Eine Festlegung eines maximalen Zielbestandes an Wölfen.
- Die sofortige und großräumige Ausweisung der laut Weideschutzkommission nicht schützbaren Weidegebiete.
- Eine unbefristete Förderung von Herdenschutz innerhalb der Förderkulisse des Landesamtes für Umwelt (LfU) - unabhängig von sesshaften oder wandernden Wölfen.
- Die volle Erstattung der Eigenleistungen und Unterhaltungsmaßnahmen.
- Die Entwicklung von alternativen Maßnahmen wenn bisherige Herdenschutzmaßnahmen nicht wirken oder nicht möglich sind.
- Unbürokratische Regelungen zur Entnahme.
Der Verlust an vertrauter Sicherheit auf dem Lande sowie die zunehmende Angst und emotionale Belastung der bäuerlichen Familien mit ihren Kindern kann durch Geld nicht geheilt werden. Für alle Tierhalter ist die aktuelle Situation rund um den Wolf untragbar. Sie sehen das Wohl ihrer Familien und ihrer Tiere in Gefahr und leben mit der Sorge, in ihrer Herde Tiere zu finden, die in Todesangst qualvoll verenden mussten oder Tiere mit schwersten Verletzungen noch lebend zu finden.
Hier sieht der BBV sowie die o.g. Verbände die Politik in der Pflicht, diese menschlichen Belastungen anzuerkennen und abzuwenden. Der dringende Handlungsbedarf im Umgang mit dem Wolf sei offensichtlich und dürfe nicht weiter verzögert werden.