Zehn Punkte Katalog an Bär
© BBV Hofheim

Zehn-Punkte-Katalog an Dorothee Bär

BBV-Kreisverbände Haßberge und Bad Neustadt treffen Abgeordnete

14.07.2021 | Am 02. Juli trafen sich Vertreter des BBV Haßberge und Bad Neustadt mit der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär auf dem Betrieb Merkel in Mariaburghausen.

Treffen am 02.07.2021

Bei einem Termin auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Merkel in Mariaburghausen informierten die BBV Kreisverbände Haßberge und Bad Neustadt die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär über wichtige Zusammenhänge von Landwirtschaft und Naturschutz sowie Möglichkeiten des Artenschutzes in landwirtschaftlichen Betrieben. „ Moderne Landwirtschaft und Artenschutz schließen sich nicht aus. Vielmehr können wir in allen Betriebszweigen – sowohl im ökologischen Landbau auch im konventionellen Bereich - sehr viel für Artenschutz tun und sind auch bemüht darum. Schließlich profitieren auch wir Landwirte von einem reichen Bodenleben und Artenvielfalt.“, so Klaus Merkel, Kreisobmann des BBV Haßberge.

Anhand zweier frisch genommener Bodenproben demonstrierte Klaus Merkel die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit von Böden bei starken Regenereignissen. Er habe auf seinen Flächen über viele Jahre die Erfahrung gemacht, dass diese die Niederschläge viel besser aufnehmen können, wenn er weitestgehend auf Pflugeinsatz verzichtet. Auch seien dann viel mehr Regenwürmer, Käfer und andere Kleinlebewesen im Boden und die Bodenstruktur ist besser. Allerdings benötige man für eine pfluglose Bewirtschaftung die Möglichkeit, im Falle einer Verunkrautung mit Pflanzenschutzmitteln gegen Unkräuter vorzugehen.  Ein pauschales Verbot z.B. von Glyphosat sei hier kontraproduktiv.

© BBV Hofheim Bodenprobe

Beetlebank

Auch eine sogenannte „Beetlebank“ wurde begutachtet. Hier wurde durch Zusammenpflügen ein kleiner Wall geschaffen und anschließend durch Ansaat von Wildkräutern und –pflanzen ein kleines Refugium geschaffen, welches nicht nur für das Auge schön anzusehen ist sondern auch ein hervorragender Lebensraum für viele Insekten und Niederwild (Rebhuhn,  Feldhasen,…) darstellt. Mit wissenschaftlicher Unterstützung der Stiftung Game-Conservancy werden zudem Untersuchungen angestellt, wie sich die Beetlebanks auf die Anzahl der Insekten in den benachbarten Flächen auswirkt. Wissenschaftliche Untersuchungen des Leibnitz-Instituts lassen vermuten, dass durch die gezielte Anlage von „Beetlebanks“ an den geeigneten Standorten die Verbreitung von Schädlingen auf die Felder deutlich verringert werden kann und diese damit zur Reduzierung von Schädlingsbehandlungen und Einsparung von Pflanzenschutzmaßnahmen beitragen können.

© BBV Hofheim Beetlebank

Insektenschutz und Artenvielfalt

BBV Kreisbäuerin Margit Ziegler und Matthias Dellert vom BBV-Kreisverband Bad Neustadt berichteten, dass unter anderem auch im Bereich Biogas immer mehr Möglichkeiten erarbeitet werden um umweltverträglich zu wirtschaften. So werden mehr und mehr Blühmischungen konzipiert die die Verwendung von Mais für Biogasanlagen zumindest teilweise ersetzen können. Auch dies ist ein weiterer Beitrag zum Insektenschutz und zu mehr Artenvielfalt auf unseren Flächen.

Ein weiteres Anliegen der Landwirte brachte auch Kreisbäuerin Cäcilie Werner in das Gespräch ein. Viele praktizierende Landwirte betrachten mit Sorge, dass immer mehr gute landwirtschaftliche Flächen mit PV-Anlagen überplant werden und somit den aktiven Bewirtschaftern verloren gehen. Sie brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass bei der Gesetzgebung und bei der Schaffung der Rahmenbedingungen mit Augenmaß vorgegangen werde und nicht zu viele Flächen der Bewirtschaftung langfristig entzogen werden.

Gemeinsam äußerten die Vertreter des Bauerverbandes den Wunsch, dass man seitens der Politik die zweifellos vorhanden guten Ansätze in der Landwirtschaft anerkennt, unterstützt und auch zukünftig über Kulap und VNP fördert und nicht durch fehlgeleitete Gesetzgebungsverfahren das Wirtschaften mehr und mehr erschwert.