Gespräch zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen
Präsident Stefan Köhler im Gespräch mit StM Christian Bernreiter sowie MdL Thorsten Schwab
Stefan Köhler betonte, dass der Bauernverband zur Energiewende stehe, aber die Auswahl der Flächen müsse vor Ort zusammen mit den Kommunen und den Landwirten passieren. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht einfach gute Böden mit Photovoltaik überplant werden. Bauminister Bernreiter verwies auf das neue Landesentwicklungsprogramm, das die Ausweisung von „landwirtschaftlichen Vorranggebieten“ vorsehe, um diese Flächen für die Lebensmittelerzeugung zu sichern. Thorsten Schwab ergänzte, dass es für neue Gewerbebauten ab 400 Quadratmeter Dachfläche klare Vorgaben gebe, diese großen Dächer für Photovoltaik zu nutzen. Das nimmt den Druck auf die Ackerfläche, indem ein möglichst großer Teil des Zubaus auf Dachflächen realisiert werde.
Der Bauernverband wünscht sich aber auch Klarstellungen und flächensparende Vorgaben zum naturschutz-rechtlichen Ausgleich und Artenschutz im Zusammenhang mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Viele Planer achten hier nicht darauf die Spielräume zu nutzen, den Ausgleich so gering als möglich zu halten. Dabei sind PV-Anlagen faktisch eine Aufwertung durch Ansaat von extensivem Grünland zwischen und unter den Modulen. Diese Aufwertung verhindert bisher dennoch nicht, dass weitere Ackerflächen als Ausgleich aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. „Diesen doppelten Flächenverlust gilt es zu vermeiden,“ so Stefan Köhler. „Beim Artenschutz sollten wir nach einigen Jahren schauen inwieweit die geschützten Arten sich in der PV-Anlage und drumherum entwickelt haben, um dann gegebenenfalls die artenschutz-rechtlichen Ausgleichsmaßnahmen zurücknehmen zu können“, zeigt Stefan Köhler einen gangbaren Weg auf.
Minister Bernreiter und Thorsten Schwab sagten zu, die Vorschläge des Bauernverbandes aufzugreifen und in die Abstimmung zwischen den Ministerien für die Fortschreibung der Vollzugshinweise einzubringen. Schließlich gilt es sowohl eine nachhaltige Energie- als auch Lebensmittelversorgung in Bayern sicherzustellen.