2018-09-05-Gesprächsforum Landwirtschaft
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Das Kreisehrenamt im Gespräch mit den regionalen Landtagskandidaten.

Landtagswahl 2018: Gespräch mit Abgeordneten und Kandidaten

Große Diskussion und Meinungsaustausch mit dem Bauernverband Kulmbach

14.09.2018 | Landwirte und Politiker trafen sich zum Dialog in Buch am Sand. Dabei legten die Kulmbacher Landtagskandidaten ein Bekenntnis zur bäuerlichen Landwirtschaft ab.

Zu einem landwirtschaftlichen Diskussionsforum hatte der BBV-Kreisverband Kulmbach die örtlichen Landtagskandidaten auf den Betrieb seines Vorstandsmitglieds Jochen Bär im Neudrossenfelder Ortsteil Bauch am Sand am Mittwoch, den 5. September 2018, eingeladen. Auf dem Anwesen der Familie Bär hatten die Vertreter aus der Politik nach einer Betriebsführung die Möglichkeit, ihre Standpunkte zu agrarpolitischen Themen deutlich zu machen und zu diskutieren.

Der junge Landwirtschaftsmeister Jochen Bär stellte seinen 110 Hektar großen Hof vor, auf dem drei Generationen leben. Nach Abschluss der Meisterschule 2013 habe er seinen Betrieb von 25 auf 75 Milchkühe erweitert. Hinzu kommen noch 40 Mastbullen und 100 Stück Jungvieh für die Nachzucht.

BBV-Kreisobmann Wilfried Löwinger bedauerte, dass die Grünen keinen Teilnehmer entsandt hatten. Er machte deutlich, dass die Landwirtschaft unter der großen Trockenheit leidet. Der Reihe nach hatten die Parteien die Möglichkeit, ihre Standpunkte vorzustellen.
MdL Martin Schöffel (CSU) zollte zunächst Jochen Bär großen Respekt: „Ich komme jede Woche auf einen Betrieb, aber das hier schaut alles picobello aus, da ist ein Top-Management gefragt“. Schöffel sah die die Staatsregierung auch in der Zukunft in der Pflicht: „Wir müssen alles tun, unsere bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten.“ Sein Fraktionskollege Ludwig Freiherr von Lerchenfeld pflichtete ihm bei: „Es rentiert sich durchaus, wenn drei Generationen unter einem Dach leben“.
MdL Klaus Adelt (SPD) meinte, dass die Grenze zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und industrieller Produktion nicht immer klar zu erkennen sei. Die Landwirtschaft werde immer im Umbruch bleiben, müsse sich aber auch den geänderten Umweltbedingungen anpassen.
FW-Landtagskandidat Rainer Ludwig möchte vor allem landwirtschaftliche Familienbetriebe unterstützen und betonte, dass oft keine Nachfolger gefunden werden könnten, die in der nächsten Generation die Betriebe weiterführen wollen.
Michael Otte von der FDP sagte dem Milchpreisdumping den Kampf an und versprach im Spagat zwischen Neu-Regulierung und Entbürokratisierung pragmatische Lösungen.
AfD-Landtagskandidat Gerd Kögler mahnte zur Aufklärung: Dem Schulleiter einer Grund- und Mittelschule ist es wichtig, Kinder schon ab der ersten Klasse die Vorteile einer verantwortungsvollen Nahrungsmittelproduktion zu vermitteln.
Oswald Greim (Die Linke) versichert: „Es geht uns um den Erhalt der bäuerlichen und nicht der industriellen Landwirtschaft.“ Der ländliche Bereich brauche mehr Wertschätzung.
Christiane Zeigler von der Bayerpartei machte kein Geheimnis daraus, dass ihre Partei die wohl radikalste Auffassung vertrete: „Denn das, was bisher in der Landwirtschaft und mit dem Bauernverband gelaufen ist, also immer größer, immer besser, kann auf Dauer nicht funktionieren.“
Kreisbäuerin Beate Opel warb für mehr Anerkennung ihres Berufsstandes und rückte auch die Leistungen der Bäuerinnen in den Fokus der Diskussion. Mehr Erwachsenenbildung sei ein Muss, um der Gesellschaft das wahre Gesicht verantwortungsbewusster Landwirtschaft näherzubringen.
 

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