Feldbegehung
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Erster Ortstermin mit Felderbegehung im boden:ständig-Projekt

Wolfsbach-Adlkofen im Teilgebiet Wölflkofen-Birnkofen

21.11.2018 | Das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern hatte am Freitag, den 16.11.2018 zum 1. Ortstermin mit Felderbegehung im boden:ständig-Projekt Wolfsbach-Adlkofen im Teilgebiet Wölflkofen-Birnkofen eingeladen. 17 Interessierte fanden sich am Regenrückhaltebecken an der Verbindungsstraße Adlkofen-Birnkofen ein.

Maximilian Frank, der am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern die boden:ständig-Projekte im Regierungsbezirk koordiniert, begrüßte die Anwesenden und stellte die Initiative boden:ständig und das Projekt Wolfsbach-Adlkofen vor.


Der Klimawandel führe zunehmend zu immer unkalkulierbareren und kleinräumigeren Starkregen. Auf der anderen Seite komme es immer häufiger zu anhaltender Trockenheit, sodass Wasser für die Pflanzen knapp werde. Konsequenzen davon sind Überflutungen, Stoffeinträge in Gräben und Gewässer oder auch Dürreschäden. Diese Fakten bewogen das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Initiative boden:ständig ins Leben zu rufen und 2014 als ständiges Programm der Ländlichen Entwicklung aufzunehmen. Ziel sei der nachhaltige Boden- und Gewässerschutz. Hierbei bietet die Ländliche Entwicklung Landwirten, Grundstückseigentümern und Gemeinden Unterstützung an, die sich freiwillig für dieses Ziel einsetzen.


Aufgrund immer wiederkehrender Überflutungsprobleme in Birnkofen und Wolfsbach entschlossen sich die Gemeinden Adlkofen und Niederaichbach im Jahre 2017, im Bereich des Wolfsbach-Einzugsgebiets an der Initiative boden:ständig teilzunehmen, um die Flur wieder fit für Wasserrückhalt und -speicherung zu machen. Ansatzpunkte hierzu seien die Optimierung der Landbewirtschaftung, Schaffung von Rückhalte- und Pufferstrukturen und die Gewässerentwicklung. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolge freiwillig, das Machbare werde realisiert. Unterstützung dabei biete, je nach Notwendigkeit, das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Instrumente der Ländlichen Entwicklung, die Fördermöglichkeiten der Wasserwirtschaft, die Gemeinde und natürlich die Eigeninitiative jedes Einzelnen, weil man nur gemeinsam etwas erreiche.

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Die ersten Ergebnisse der Bestandserhebung zur Erfassung der Stoffströme und des Handlungsbedarfs stellte Berthold Riedel vom Landschaftsbüro Pirkl-Riedel-Theurer vor. Er ging dabei auf die Entstehung der Landschaft im Einzugsgebiet des Wolfbaches ein, wie sich dabei viele abflusswirksame Muldenzüge gebildet haben und in welchen Bereichen Maßnahmen zum Rückhalt von Wasser und abgetragenem Boden sinnvoll wären. Es sei notwendig, das Wasser bereits in der Flur zu halten und nicht alleine zielführend, flächenintensive Rückhaltebauwerke an den Überschwemmungsbereichen zu errichten. Neben optimierten Anbauverfahren, die möglichst viel Wasser versickern lassen sollen, sei es auch wichtig, dass bauliche Puffersysteme in der Landschaft installiert werden und nach Möglichkeit Gewässer entwickelt werden. Diesen Ansatz untermauerte Berthold Riedel durch die Besichtigung von einigen beispielhaften Punkten im Gelände. Er betonte aber ausdrücklich, dass den Landwirten keine Maßnahmen übergestülpt würden, es handle sich um Angebote und im Dialog sollen Lösungen gefunden werden.
Alois Schweiger vom Bayerischen Bauernverband Landshut appellierte an die Landwirte, zunächst durch gezielte Bewirtschaftung den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern. Es sei auch im Sinne der Landwirtschaft, mehrere kleinere Rückhaltungen und Puffersysteme in der Flur zu schaffen, die nach Möglichkeit weitestgehend in der Bewirtschaftung bleiben und sollte es im Überflutungsfall zu Schäden kommen, würden diese entschädigt.


Während der Flurbegehung zeigten sich die Landwirte durchaus aufgeschlossen, neben ackerbaulichen Methoden auch bauliche Rückhaltemaßnahmen zu realisieren, sie betonten hierbei aber die Wichtigkeit, frühzeitig in die Planung miteinbezogen zu werden.
Bei der Ortsbesichtigung ergaben sich erste Lösungsansätze, hierbei standen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut von der Abteilung Pflanzenbau Johann Wimmer und Wasserberater Markus Kneißl Rede und Antwort, wenn es um die mögliche Förderung durch das KULAP ging.


Zum Abschluss der Veranstaltung herrschte Einigkeit, erste realisierbare Maßnahmen im gegenseitigen Gespräch bald zu entwickeln und nach Möglichkeit in absehbarer Zeit umzusetzen. Und als nächsten Schritt will man auf die Gemeinde Adlkofen zugehen, um den Stand von bestehenden Maßnahmenplanungen zu diskutieren und das weitere Vorgehen abzustimmen.


Autor: Maximilian Frank
Abteilung Land- und Dorfentwicklung boden:ständig
Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern