Landfrauen
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Landfrauen, erzählt Eure Geschichten! - Teil I

Zeitungsserie der Landfrauen Landshut

10.02.2022 | Facettenreiches Leben auf dem Hof
Zum Start der Serie „Wir Landfrauen“ – Spannende Einblicke und Geschichten

Das Schönste ist für sie, die Pflanzen auf dem Feld wachsen zu sehen

 

Für Rosi Strixner war es ganz normal, wieder in die Landwirtschaft einzuheiraten, denn von Kind auf wurde sie landwirtschaftlich geprägt. Ihre Familie,  ein Teil ihrer Verwandtschaft  und ihres Bekanntenkreises bewirtschaften ebenfalls einen landwirtschaftlichen Betrieb.

Neben ihrer Arbeit auf dem heimischen Hof ist sie als Steuerfachangestellte in einer Steuerkanzlei tätig. Auch wenn die Corona geprägte Zeit sie in ihren Tätigkeiten kaum einschränkt, würde sie sich wünschen, wie so viele andere auch, dass die Pandemie weltweit bald ein Ende findet und die Gesellschaft wieder zu gewohnter Normalität zurückkehrt.

Der Ackerbaubetrieb mit Saatgutvermehrung der Familie Strixner in Niederhatzkofen umfasst den Anbau von Brotweizen, Raps, Zuckerrüben und Soja (mit Betonung auf heimisch und genfrei, da importiertes Soja aus  Übersee oft aus gentechnisch verändertem Saatgut hergestellt wird). „Ich bin ein Fan von Regionalität“, daher möchte die Familie die Vermarktungswege kurzhalten. Gerade aus dieser Sichtweise ärgert es die Landwirtin, dass Lebensmittel aus dem Ausland auf den deutschen Markt drängen oder mit Billigpreisen konkurrieren, bei denen die Qualitätsrichtlinien nicht so streng oder nachvollziehbar wie in Deutschland sind. Besonders kritisch sieht sie die Emissionen durch den Transport von Lebensmitteln um die halbe Welt für Produkte, die hier ebenfalls heimisch sind oder herzustellen wären. „Ich bin stolz, dass wir Landwirte gesunde und hochwertige Lebensmittel erzeugen, nach hohen Standards der gesetzlichen Vorgaben in Deutschland“.

Der Brotweizen wird überwiegend an regionale Mühlen im Umkreis von maximal 100 km geliefert. Das Rapsöl wird in einer kleinen Mühle von einer befreundeten Landwirtsfamilie zu Speise- und Futteröl gepresst. Das Soja wird im ADM Werk in Straubing zu Futtermittel und die Zuckerrüben in der Südzucker Fabrik in Rhein am Lech zu Zucker verarbeitet.

Um noch näher am Verbrauchern zu sein, hat die Bauernfamilie einen Minihofladen eingerichtet und ist erfreut über die positive Resonanz. Darin bieten Sie neben den eigenen Produkten auch Kartoffeln und Zwiebeln an. Dieser befindet sich vor einem alten Stadel, welcher auf der gegenüberliegenden Straßenseite zum Hof liegt. Da es sich um einen Selbstbedienungsladen handelt, ist er rund um die Uhr zugänglich.

Die dreifache Mutter findet einen Ausgleich für sich durch die Büroarbeit, Walken und Fahrradfahren. Beim regelmäßigen Walken verfolgt sie gerne die Wachstumsfortschritte und Reife der Pflanzen auf dem Feld. Neben den alltäglichen Arbeiten ist auch das Traktorfahren für sie eine willkommene Abwechslung.

In den 90er Jahren reisten ihr Mann und sie nach Amerika, um die dortige Landwirtschaft zu besichtigen, welche einen bleibenden Eindruck hinterließ. In der Zukunft möchte das Ehepaar weitere Reisen unternehmen, um landwirtschaftliche Betriebe und deren Abläufe, beispielsweise in Australien, Russland oder Kanada kennenzulernen. „Über den eigenen Tellerrand zu schauen schadet nie“, findet die Bäuerin.

 

 

© BBV Anna-Maria Huber Landfrauen Artikelserie

Elisabeth Nitzl - Bäuerin und Technik

© BBV Anna-Maria Huber Landfrauen

Annemarie Schopf - Ein Jahreswechsel ohne Lösungsperspektive

© BBV - Anna-Maria Huber Landfrauen

Annemarie Huber - Die Bäuerin vom Jolhof

 

 

© Landshuter Zeitung Landfrauenzeitungsserie
Es gibt einem viel, sich zu engagieren findet Angelika Graf, Kreisbäuerin von Landshut

Start der Artikelreihe: Angelika Graf

Zusammen etwas bewegen und gemeinsam für die regionale und ländliche Landwirtschaft einstehen und die Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit steigern“, mit diesen Worten bringt es die ehrenamtliche BBV-Kreisbäuerin Angelika Graf auf den Punkt. Gemeinsam mit den Landfrauen im Bayerischen Bauernverband wird die Landshuter Zeitung in den kommenden Wochen einzelne Ortbäuerinnen aus dem Landkreis und deren Arbeit vorstellen.

Damit soll die Vielfalt der Landfrau in unserer Region gezeigt werden: Ob die klassische Hauswirtschafterin, die Betriebswirtin, die Schrauberin am Traktor oder die Organisatorin des Unternehmens „Familie“ – so facettenreich kann das Tätigkeitsfeld der Landfrau sein. „Jede Frau sucht nach ihrer Eignung und Fähigkeit, sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb einbringen zu können. Dabei stehen die Frauen hinter der Arbeit ihrer Männer und der gesamten Familie“, erläutert Angelika Graf, selbst Bäuerin auf dem Draxlmeier Hof zwischen Geisenhausen und Altfraunhofen. Es erfordere ein besonderes Maß an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen seine (Land-)Frau zu stehen – auch in der Gesellschaft. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, das Bild der Landfrau in der Öffentlichkeit zu schärfen und zu zeigen, dass es einem viel geben kann, sich in der Landwirtschaft und die ländliche Gesellschaft einzubringen. So tragen die vielen Landfrauen in der Region dazu bei, eine lange Tradition zu erhalten, ihr immer wieder neues Leben einzuhauchen und mit vielen neuen Ideen, wie Kochbüchern, Schulungen und interessanten Referaten, frischen Schwung zu geben.

„Bäuerin, Landwirtin oder Landfrau ist der einzige Beruf, in dem man sich seine Zeit selbst einteilen kann – oft profitiert man als Frau vom Mehrgenerationenhaushalt, weil sich die viele Arbeit auch auf viele Schultern verteilt“, macht die Kreisbäuerin das Für- und Miteinander auf einem Bauernhof deutlich.

In den kommenden Wochen wird die Landshuter Zeitung nun zusammen mit den Ortbäuerinnen diese Facetten des Landfrauen-Lebens herausarbeiten. Erkennbar ist unsere Serie immer am „Landfrauen-Logo“. Auf unsere Leser warten spannende wie interessante Einblicke in den Alltag auf einem Bauernhof, denn „die Wertschätzung für die landwirtschaftlichen Produkte beginnt beim Einkauf und beim Verstehen, woher sie kommen und wer hinter den gesunden Nahrungsmitteln steht“, erklärt Angelika Graf, die zusammen mit Mitarbeitern der BBV-Geschäftsstelle die vielen Informationen zusammengetragen hat. (Michael Faaß von der Landshuter Zeitung)