Die Schleppertour macht „Halt“ in Bad Staffelstein
Schon jetzt besser als das Volksbegehren
Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung aller Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten: Die Bauern des Landkreises nehmen den Artenschutz schon seit Jahren ernst.
44 Prozent der Fläche in Bayern werden landwirtschaftlich genutzt und sind gleichzeitig Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Unsere Bauern helfen mit ihrer täglichen Arbeit und verantwortungsvoller Wirtschaftsweise, die bayerische Kulturlandschaft und die Vielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt in Bayern zu pflegen und zu erhalten. Ob Ackerbauer oder Milchviehhalter, Schäfer oder Mäster – jeder Betrieb ist ein wichtiger Partner für den Erhalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie der Vielfalt der bayerischen Kulturlandschaften.
Harald Weber belegte dies für den Landkreis Lichtenfels anhand der folgenden Zahlen. „Von den ca. 23.000 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche im Landkreis waren bereits vor dem Volksbegehren schon über 34 % des Ackerlands in den Vertragsnaturschutz- und den Kulturlandschaftsprogrammen. Beim Grünland waren es sogar über 37 %“, so Weber, Leitender Landwirtschaftsdirektor im AELF. Diese Programme laufen im Normalfall immer fünf Jahre und wurden am Anfang des Jahres beantragt- schon bevor das Volksbegehren in die Medien kam.
Eine generationenübergreifende land-und forstwirtschaftliche Landbewirtschaftung hat die wertvolle, die vielfältige und die einzigartige Kulturlandschaft Bayerns hervorgebracht. Vor allem bei unseren kleinen Flächenstrukturen in Oberfranken zeigt sich diese deutlich. Diese wollen wir auch weiterhin pflegen und erhalten. „Wir sind uns unserer daraus resultierenden Verantwortung für Artenvielfalt und Artenschutz bewusst und tragen diese Verantwortung in die Fläche“, beschrieb Kreisbäuerin Marion Warmuth.
„Unsere Landwirte machen viel für Natur und Artenvielfalt, aber davon allein können sie nicht leben. Ihre Hauptaufgabe ist nach wie vor die Ernährung der Bevölkerung. Dies sollte nicht übersehen werden bei den ganzen Agrarumweltmaßnahmen, die nicht zur Konkurrenz der aktiven Landwirte werden dürfen“, so Geschäftsführer Hans Rebelein.
Die stellvertretene Landrätin Monika Faber sieht aber nicht nur die Landwirte in der Pflicht: „ Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Auch die, die nur noch Steine in den Vorgärten haben!“ Dabei helfen den Insekten nicht nur schön blühende Wiesen oder Blumen, sondern auch verunkrautete Flächen mit z.B. Disteln. „ Die Artenvielfalt, die sich in der Fläche bei Bad Staffelstein zeigt ist erstaunlich“, zeigte der Jagdpächter Julius Möhrstädt.
Im Zuge der Schleppertour des Bauernverbandes wies Jürgen Kohmann, 1. Bürgermeister von Bad Staffelstein nochmals auf die gemeinsame Aktion „Unsere Stadt blüht auf“ hin: „Wir suchen immer noch Leute, die ihre Fläche (z.B. Baulücken) in der Stadt zur Verfügung stellen und natürlich auch eifrige Spender, um das Projekt zu finanzieren. Der teure Blühflächensamen und der Aufwand für die Aussaat soll von einem eingerichteten Spendenkonto bei der Raiffeisen Volksbank in Bad Staffelstein ausgeglichen werden. Kontonummer noch angeben.
Wer Interesse hat etwas zu spenden oder ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, soll sich unter der Telefonnummer 09573/4110 melden.