Ein Zeichen setzen ...
Grüne Kreuze als Zeichen der Hoffnung und Mahnung
Grüne Kreuze als stiller Protest
Dafür stellen die Kreisverbände Lichtenfels und Coburg auch "Grüne Kreuze " auf. Ein Symbol, dass die Menschen zu nachdenken anregen sollte. Sie dienen als stiller Protest. Diese Kreuze fallen jetzt, wo die Flächen abgeerntet sind, jedem sofort ins Auge. Die Leute sollen sich fragen, wofür Sie stehen?
Sie stehen für die heimische Landwirtschaft, für fruchtbare Böden statt Betonlandschaften, für gesunde Pflanzen, für eine bedarfsgerechte Düngung und für Tiere auf den heimischen Bauernhöfen. Im Gegenzug mahnen sie gegen die steigende Auflagenflut, gegen die überzogene Bürokratie, gegen Dumpingpreise für die qualitativ hochwertig erzeugten Produkte, gegen den ungebremsten Flächenverbrauch und die unfaire Handelspolitik.
Protest auf Kloster Banz
Nicht ganz so still waren die etwa 50 Landwirte bei der CSU-Tagung. Mit Traktoren, Güllefässern und verschiedenen Bannern und Plakaten waren die Bauern vor Ort. Auch ein Eimer voller Mist symbolisierte, dass das Maß jetzt voll ist. Und zwar voll mit dem Mist, was von der Politik tagtäglich beschlossen und gefordert wird.
Die Situation in der Landwirtschaft ist erschreckend. Was früher als selbstverständlich galt, wird immer mehr zum Problem. Viele Hofnachfolger überlegen, ob Sie überhaupt noch den Hof übernehmen wollen. Das schlechte Ansehen in der Gesellschaft lässt Sie davor abschrecken. "Mittlerweile wird man nicht mehr als Landwirt, als Ernäher der Bevölkerung angesehen, sondern als Verbrecher, der seine Tiere misshandelt, der die Umwelt zerstört und vergiftet, angesehen", äußerte sich ein Teilnehmer der Aktion. Warum sollen sich die jungen Leute überhaupt noch einen anstrengenden Job, indem man immer gebunden ist, 365 Tage im Jahr, bei einer Bezahlung unter dem Mindestlohn antun? Dies war nicht nur einer der Aufschriften auf den Plakaten.
"Die Landwirtschaft geht gerade vor die Hunde." so Herrmann Greif, der oberfränkische Bezirksvorsitzende des Bauernverbandes. Auch die Landesbäuerin Anneliese Göller war vor Ort. Diese wirbt vorallem für die Einführung eines neuen Schulfachs, in dem erklärt wird, wie und woher die Lebensmittel kommen und produziert werden.
Politiker zum Nachdenken bewegt
Auch die Politiker nahmen sich etwas Zeit, um die Bauern anzuhören. So trat der Ministerpräsident Markus Söder, die Landwirtschaftsministern Michaela Kaniber und der Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer, vor dem Tagungsort und hörten die Bedenken an.
Neben der Landesbäuerin und dem Präsidenten von Oberfranken forderten auch Stefan Köhler (Präsident Unterfranken), Direktor Dr. Wilhelm Böhmer, Hans Rebelein (Geschäftsführer BBV Lichtenfels Coburg) und zahlreiche Vertreter aus dem Ehrenamt sowie viele Ortsobmänner eindringlich von Ministerpräsident Söder und Staatsministerin Kaniber, dass endlich Schluss sein müsste mit unsäglichen Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft und mahnten an, bei den anstehenden Klima- und Umweltgesprächen ausgewogene und sachliche Entscheidungen zu treffen sind.
Die Landwirtschaftsministerin hat schließlich einen Teil der Demonstranten zu einem Gespräch in die Mauern von Kloster Banz eingeladen. Ihr wurden noch Anliegen der Landwirte vorgetragen. So z.B. dass die neue Düngeverordnung und Anlagenverordnung starke Probleme bereitet. Die neue Anlagenverordnung macht den Bau von neuen Güllebehältern extrem aufwendig und teuer. Teilweise sind noch überhaupt keine Materialen zugelassen, mit denen der Landwirt bauen darf. Alles läuft über Sondergenehmigungen, die aber auch oft nicht vom Landratsamt erteilt werden. Die dringend benötigten Güllegruben, die gebraucht werden, dass sich die Landwirte an die Vorschriften der neuen Düngeverordnung halten können, können nicht erstellt werden. "Wenn der Freistaat schon sagt, dass es so nicht mehr erlaubt ist, dann muss wenigstens eine bezahlbare Alternative her!", so die Demonstranten.
Eine weitere Forderung war, dass wieder mit den Bauern geredet werden sollte und nicht über Sie. "Man könne so die Sichtweisen vieler Septiker oft ändern und ein gewisses Maß an Verständnis erzielen.", so der Bauernverband.
Viele Leute verstehen nicht mehr was wir tun. Vor 60 Jahren, wo noch fast jede Familie ein Stück Land bewirtschaftet hat, um sich zu ernähren, war es jedem klar, warum die Arbeit so verrichtet wird, wie Sie wurde. Mittlerweile arbeiten nur noch 2 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft und viele haben so den Draht zu ihrem Landwirt verloren. Mit Fachbegriffen und Fremdwörtern reden bringt der Bevölkerung soviel wie nichts. Es werden so eher noch großere Missverständnisse erzeugt. Wir müssen wieder mit den Grundlagen anfangen! Und so auch die Stadtleute davon überzeugen, dass der Landwirt verantwortungsvoll mit der Natur umgeht.