© BBV Eugen Köhler Präsident Günther Felßner mit Bezirkspräsident Stefan Köhler
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Bezirksversammlung Unterfranken mit Präsident Günther Felßner

Am 28.02.2025 fand die Bezirksversammlung Unterfranken im Hotel Mainpromenade in Karlstadt statt.

28.02.2025 | Die Kreisvorstandschaften des BBV Unterfranken diskutieren eine breite Palette an brennenden Themen mit Präsident Günther Felßner.

Der Bezirksverband Unterfranken fordert die neue Bundesregierung auf, die Anliegen der Landwirtschaft stärker zu berücksichtigen und praxisnahe Lösungen umzusetzen. Die steuerliche Entlastung für Agrardiesel muss in ihrer bisherigen Form reaktiviert oder zumindest auf das durchschnittliche EU-Niveau gesenkt werden. Gleichzeitig sollten regional erzeugte, nicht-fossile Kraftstoffe von der Energiesteuer befreit werden, um nachhaltige Alternativen zu fördern.

Auch bei der Düngung braucht es eine Rückkehr zur guten fachlichen Praxis, anstatt sich auf zweifelhafte Messstellen zu stützen. Besonders in Trockengebieten wie Franken sind Nitratwerte unter 50 mg/L im oberflächennahen Grundwasser oft nicht erreichbar, selbst bei bestem Ackerbau. Statt zusätzlicher Bürokratie, wie der Stoffstrombilanz, sollte der Fokus auf Beratung und Unterstützung für einen modernen, nachhaltigen Pflanzenbau gelegt werden.

Beim Pflanzenschutz ist mehr Praxisnähe erforderlich, um die Ernährungssicherung zu gewährleisten. Ein breiteres Spektrum an Wirkstoffen und eine schnellere Mittelzulassung sind essenziell. EU und Bund müssen Hemmnisse abbauen und Notfallzulassungen erleichtern. Gleichzeitig sind moderne Züchtungstechniken wie CrisprCas unverzichtbar, um effektive Pflanzenschutzstrategien zu ermöglichen.

Auch der Schutz landwirtschaftlicher Betriebe vor Tierseuchen muss verbessert werden. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verursacht massive wirtschaftliche Schäden, daher müssen Schutzmaßnahmen wie feste Zäune schneller umgesetzt werden. Zudem ist eine unbürokratische Vermarktung freigetesteter Schweine aus Restriktionszonen erforderlich. Der derzeit vorgeschriebene Doppelstrichstempel stellt eine unnötige Marktdiskriminierung dar und sollte entfallen.

Schließlich muss die Energiewende mit der Landwirtschaft abgestimmt werden. Der Netzausbau sollte sich auf wirklich notwendige Projekte beschränken, während neue Höchstspannungsleitungen bevorzugt als Freileitungen realisiert werden. Die Flächenauswahl für Windräder und Photovoltaikanlagen muss in enger Abstimmung mit den Landwirten vor Ort erfolgen. Zudem sollten naturschutz- und artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen auf ein sinnvolles Maß reduziert werden.

Nur mit einer praxisnahen Agrarpolitik kann eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Zukunft für die Landwirtschaft gesichert werden.

© BBV Eugen Köhler Bezirksversammlung Unterfranken 2025