Biosphärenreservat im Spessart?

Was ist ein Biosphärenreservat (BPR)?

Was bedeutet das für den Spessart?

In einer Online-Konferenz, initiiert und organisiert von Landrat Scherf konnte die engere Kreisvorstandschaft (Kreisobmänner, Kreisbäuerinnen mit Stellvertreter der Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart) zusammen mit Landrat Dr. Legler, Landrätin Sitter und Oberbürgermeister Herzing die Wirkung eines Biosphärenreservates Spessart am 24.03.2021 diskutieren. Nachdem viele Fragen offen blieben und auch kein Gebietsvorschlag vorgetragen wurde, wandten sich der Bauernverband mit einem Fragenkatalog an die Landräte Scherf (Miltenberg), Dr. Legler (Aschaffenburg) und Landrätin Sitter (Main-Spessart) und bat um Beantwortung innerhalb 5 Wochen.
Danach wird der Bauernverband eine abschließende Meinung bilden und das weitere Vorgehen strategisch vorbereiten.

Unser Fragenkatalog:

1 . Wie groß soll das BPR sein? Über welche Gebietskulisse sprechen wir? Welche landwirtschaftlichen
     Flächen sind in dem künftigen BPR erfasst? Wie groß sollen die einzelnen Zonen (Kern-, Pflege-
     und Entwicklungszone) sein und welche landwirtschaftlichen Flächen sind davon betroffen?
2.  Was stellt die besondere Schutzwürdigkeit im Spessart dar (welche vom Menschen geschaffenen
     Kulturlandschaften bzw. Landschaftstypen) im Vergleich zum BPR Rhön, die eine Ausweisung im
     Spessart rechtfertigt?
3.  Welche wirtschaftlichen Vorteile sollen für die Region, aber auch Landnutzer entstehen?
     Bitte benennen Sie die konkreten Chancen, Fördermittel und –töpfe. Welche Fördermittel, in welcher
     Höhe sind bereits in der Rhön eingesetzt worden und welcher Anteil wurde direkt an die Landwirtschaft
     gezahlt?
4.  Sind die Auflagen und Verbote für ein BPR von Anfang an festgelegt oder können diese beliebig erweitert
     werden (angedachtes künftiges Verbot von Pflanzenschutzmitteln in BPR, …)?
5.  Wird das BPR genutzt, um zusätzliche Schutzgebiete mit restriktiven Auflagen für Landwirtschaft
     zu ermöglichen?
6.  Wer entscheidet über künftige Auflagen und Verbote? Besteht dabei ein Mitspracherecht der Landwirte?
     Wie beständig sind die beschlossenen Regelungen?

a. Können neue landwirtschaftliche Gebäude im Außenbereich bis hin zu einer Aussiedlung/Teilaussiedlung
    errichtet werden?
b. Ist der Neubau von Jagdeinrichtungen (Hochsitze, Jagdhütten, …) möglich? Ist eine klassische
    Bejagung in der Kernzone/Pufferzone/Entwicklungszone eines BPR auch zukünftig möglich, bzw.
    gewährleistet (Schalenwild)?
c. Kann die Wegeführung überarbeitet werden (neue Wege, Kernwegenetz, …)?
d. Können im BPR neue Sonderkulturflächen entstehen, bzw. Nutzungen geändert werden? Ist z. B.
    Agrophotovoltaik im BPR möglich?
e. Ist die Düngung eingeschränkt (mineralische Düngung, Gülle, Festmist, Gärreste, …)?
f.  Ist die Lagerung von Festmist/Silage auf landwirtschaftlichen Grundstücken weiterhin möglich?

7.   Was sind die Aufgaben der BPR-Verwaltung und zu welchen Fragestellungen ist mit der BPR-Verwaltung
      Einvernehmen herzustellen. Wem ist die BPR-Verwaltung unterstellt?
8.   Was ist der Beitrag der beteiligten Kommunen zu einem geplanten BPR? Welche kommunalen Flächen
      werden z.B. in eine Kernzone eingebracht?
9.   Können Kommunen sich in einem BPR noch entwickeln/wachsen (Gewerbeansiedlungen/
      Baulandausweisung/Freizeitanlagen)?
10. Ist im BPR die Regulierung von problematischen Tieren (z. B. große Beutegreifer, Neozoen) und
      problematischen Pflanzen (z. B. Neophyten) möglich?
11. Was passiert mit den im BPR befindlichen Holzrechten der Grundeigentümer?
12. Werden in der Kernzone nur die Nutzung verboten oder werden zusätzlich auch Einschränkungen
      im Betretungsrecht bzw. Wegegebote umgesetzt?
13. Dürfen Kommunen in allen Zonen des Biosphärenreservates neue Trinkwasserquellen erschließen?
14. Helfen die Mitarbeiter für das BPR bei landwirtschaftlichen Fragen/Herausforderungen?
15. Welche juristischen Möglichkeiten haben Landeigentümer gegen die Ausweisung eines BPR vor zu gehen?