Agrarpolitische Brotzeit
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"Agrarpolitische Brotzeit" Kernthemen mit Politikern besprochen

Bauern in Pflaumheim

02.10.2018 | Die Kreisvorstände der beiden Kreisverbände Aschaffenburg und Miltenberg haben beschlossen - Fragen, die den Landwirten am Untermain auf den Nägeln brennen, direkt in einer Gesprächsrunde an die gewählten Landtagsabgeordneten zu richten und die Presse einzuladen.

Die Gesprächsrunde sollte im Rahmen einer „Agrarpolitischen Brotzeit“ in lockerer Atmosphäre in einer Gastwirtschaft stattfinden. Der Einladung folgten Minister Dr. Wilfried Bausback, Berthold Rüth und Peter Winter (alle CSU), Martina Fehlner (SPD), Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler) und Stefan Wagener (Grüne).
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Politiker stellten alle anwesenden Politiker klar, dass die bäuerliche Landwirtschaft, so wie sie am Untermain vorhanden ist, eine große Rolle für Natur, Landschaft und Gesellschaft spielt und unterstützt werden muss. Die Regionalität der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle. Kreisobmann Stefan Köhler vertrat die Auffassung, dass dann, wenn das so ist, der geplante Stallneubau von Sascha Glaab in Kleinostheim Zustimmung finden müsse. Es ist genügend Futterfläche vorhanden, der Stall wird nach dem neuesten Stand der Technik tierartgerecht und großräumig gebaut. Der Abstand zur Wohnbebauung ist ausreichend bemessen und bei  2 GV/ha wird natürlicher Dünger als Mist auf die Felder und Wiesen gebracht.  Grundsätzlich wird der Stallbau nicht in Frage gestellt, über die Details müssen die Behörden die Bedenken der Anlieger beachten und abwägen. Auch die Themen Nitratgehalt im Trinkwasser, Legalität von Stalleinbrüchen, Schließung der Schlachtbetriebe und der örtlichen Bäckereien, Metzgereibetriebe und Gasthäuser wurden besprochen. Die Düngeverordnung ist ein Bürokratiemonstrum, welches in der praktischen Umsetzung überprüft werden muss. Dr. Guido Steinel, Landwirt und Tierarzt fragt, warum Lösungen bei der Ferkelkastration ausbleiben. Wenn ich etwas verbiete und 5 Jahre Zeit habe den Landwirten zu sagen, das hast du zu tun und die Zeit verstreichen lasse ist dies Unfähigkeit der deutschen Politik. Der deutsche Ferkelerzeuger hat ein Problem, Dänen und Holländer haben Lösungen gefunden und liefern uns die Ferkel. Die Anbindehaltung der Rinder, Flächenfraß, Kompensation und weitere Themen wurden hart aber fair diskutiert. Es ist nicht alles machbar und sofort umsetzbar. Politik und Kreisvorstände haben voneinander gelernt.

 

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