Damit die Glocken nicht verstummen
Bauern aus Mühldorf fordern bei Bauernverbands-Aktion besseren Schutz für Weidetiere
Immer mehr Kühe oder Schafe werden vom Wolf getötet. Aber auch Ziegen, Gehegewild sowie Fohlen stellen eine potenzielle Beute dar. Für 2020 wurden deutschlandweit 942 Wolfsübergriffe bei rund 4.000 Nutztierrissen an die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) berichtet.
Unter dem Motto „Ausgebimmelt? Gemeinsam für den Schutz der Weidetiere“ haben am Samstag, 2. Oktober 2021 Bäuerinnen und Bauern aus Bayern in München demonstriert. Mit dabei waren auch Partnerverbände und Organisationen aus ganz Deutschland sowie den angrenzenden alpinen Nachbarländern wie Österreich und Südtirol. Circa 1500 Bäuerinnen und Bauern, Musik- und Trachtengruppen kamen auf dem Odeonsplatz in München und in der Münchner Innenstadt zusammen, um sich für den Schutz der Weidetiere stark zu machen.
„Wir sind aus Solidarität mit unseren Berufskollegen aus dem Alpenraum mitgefahren“, sagt Bernhard Bauer, Ortsobmann von Maitenbeth. „Aber auch wir im Landkreis Mühldorf wären von Wolfsrissen betroffen, wenn sich der Wolf dauerhaft in Oberbayern ansiedelt.“
„Gerissene Tiere erleiden unsägliche Schmerzen und verenden jämmerlich. Oft können sie erst am nächsten Tag, wenn die Tierhalter sie finden, getötet werden – wo bleibt hier der Tierschutz? Die immer weitere voranschreitende Ausbreitung des Wolfes stellt Weidetierhalter, Schäfer und Bergbauern vor immense Probleme. Das Bimmeln von Kuhglocken könnte schon bald verstummen, die für Bayern so typische Weidehaltung ist in Gefahr!“, sagt stellv. Kreisobmann Gerhard Langreiter.
Nur wenn entschiedene Maßnahmen wie die gegen die weitere Ausbreitung des Wolfes getroffen werden, können Weiden und Almen auch künftig bewirtschaftet werden“, so Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer. So müsste zum Beispiel der Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene gesenkt werden, damit eine bessere Regulierung der Wolfbestände möglich wird. Außerdem bräuchte es ein praktikables Management, um die Population regional angepasst zu steuern.
„Herdenschutzmaßnahmen sind teuer, deshalb fordern wir deren Förderung zu 100 Prozent. Außerdem brauchen betroffene Tierhalter schnelle Hilfe sowie eine fachlich fundierte ordentliche Aufarbeitung des Sachverhalts im Falle eines Übergriffs“, sagt Ulrich Niederschweiberer.
Weitere Informationen zum Thema Wolf und Bilder von der Demo online unter www.BayerischerBauernVerband.de/Ausgebimmelt. Weitere Infos zum Thema finden Sie auch unter www.BayerischerBauernVerband.de/Wolf.