BBV Delegation in Tschechien
Auch tschechische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen.
Der Bezirksvorstand des Bayerischen Bauernverbandes, an der Spitze BBV Präsident Josef Wutz, stellv. BBV Präsident Ely Eibisch und Bezirksbäuerin Rita Blümel reiste gemeinsam mit der Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh Oberpfalz und deren Vorsitzendem Alois Weig zu einer zweitägigen Informationsreise nach Tschechien.
Das Ziel der Reise war ein Treffen mit der Spitze des Verbandes der privaten Bauern in der tschechischen Republik in Prag. „Unser Verband vertritt rund 7.000 bäuerliche Betriebe in Tschechien von 1 bis ca. 1500 Hektar, die überwiegend nach der Wende entstanden sind“, so berichtete der Präsident des Verbandes, Jaroslav Sebek bei einem gemeinsamen Abendessen. Besonders interessant war der Hinweis, dass es auch für die tschechische Landwirtschaft große Herausforderungen durch Umwelt- und Tierschutzauflagen und durch umfangreiche Kontrollen gibt. Auch in Tschechien steht die moderne Landwirtschaft zunehmend in der Kritik von Medien, Umwelt- und Tierschutzverbänden. Kritische Stimmen gebe es insbesondere zu den großen Agrarbetrieben. Präsident Wutz stellte fest, dass es hier große Ähnlichkeiten zur Situation in Bayern gibt.
Bei dem Austausch war man sich darüber einig, dass bei der Weiterführung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik ein besonderer Augenmerk auf die Förderung der bäuerlichen Familienbetriebe gelegt werden müsse. Es wurde vereinbart, den Kontakt aufrecht zu erhalten und die Gespräche weiter fortzuführen, um möglichst gemeinsame Interessen zu bündeln.
Am zweiten Tag wurde der Betrieb des ehemaligen Präsidenten des tschechischen Bauernverbandes, Mr. Stehlik nach Chodoun vorgestellt. Er hat die Flächen und Stallgebäude seines Betriebes als Wiedereinrichter 1992 zurückerhalten und durch Zupacht und Zukauf einen Milchviehbetrieb mit 50 Milchkühen aufgebaut. Mit Direktvermarktung, Ferienwohnungen und Kinderbetreuung wurden zusätzliche Standbeine geschaffen.