Europaabgeordneter Doleschal im Austausch mit dem Bayerischen Bauernverband Oberpfalz
BBV Präsident Wutz fordert Sicherung der Nahrungsmittelversorgung
Demnach habe sich die Zahl der Rinder in Bayern seit 1985 fast halbiert und inzwischen das Niveau von 1950 erreicht. Für die Schweinehaltung gebe es eine ähnliche Entwicklung, so Wutz. Dieser Rückgang werde sich auch in der Oberpfalz angesichts ständiger Kritik an der Landwirtschaft und immer höherer Auflagen weiter fortsetzen zeigte sich Wutz überzeugt und verwies auf rückläufige Ausbildungszahlen in den oberpfälzer Betrieben. Die Ernährungssicherung müsse vor diesem Hintergrund wieder stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Es sei nicht zielführend, unsere heimische Landwirtschaft durch immer höhere Umwelt- und Tierschutzauflagen zurückzudrängen und den Import von Nahrungsmittel mit geringeren Standards voranzutreiben. Hier müssen EU – weit einheitliche Regeln gelten und der notwendige Außenschutz aufrechterhalten werden.
MdEP Doleschal betonte, dass die Erhaltung der Landwirtschaft in der EU nach wie vor einen hohen Stellenwert habe. Er werde sich dafür einsetzen, dass die notwendigen Haushaltsmittel für die Landwirtschaft auch in der kommenden Finanzperiode 2021 bis 2027 zur Verfügung gestellt werden. Bezirksbäuerin Blümel verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die einkommenswirksamen Transferleistungen angesichts geringer Erzeugerpreise unbedingt zur Erhaltung der bäuerlichen Betriebe in der Oberpfalz fortgeführt werden müssen. Mehr als die Hälfte der Bauern in der Oberpfalz beteiligten sich zudem am Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramm. Diese Programme dürften durch eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik nicht gefährdet werden.
Ein weiteres Thema waren die Vorschläge der EU Kommission zum Green Deal. Klare Botschaft der BBV Vertreter war dabei, dass die Beiträge der Land- und Forstwirtschaft zum Klimaschutz, z. B. durch Humusbildung und Waldnutzung in der Klimabilanz angerechnet werden müssen. Beim Klimaschutz dürfe zudem die notwendige Nahrungsmittelversorgung angesichts weltweit steigender Bevölkerungszahlen nicht aus den Augen verloren werden.
Die Teilnehmer waren sich im Übrigen darüber einig, dass die Förderung der Biodiversität nur in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft auf vertraglicher Basis erfolgen könne. Weitere gesetzliche Unterschutzstellungen mit enteignungsgleichen Auswirkungen für die Grundeigentümer werden abgelehnt.