Gruppenbild im Maisacker
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von links: stv. Kreisobmann Heinz Weiskopf, Reiner Schemm, Julia von Ingelheim, Kreisbäuerin Renate Ixmeier, stv. Kreisbäuerin Petra Vicedom (verdeckt im Hintergrund), Familie Sandmann, Kreisobmann Jürgen Dierauff

Pressetermin zur anstehenden Maisernte

Trockenheit lässt den Mais verkümmern

09.08.2018 | „Wir wollen nicht jammern“ – mit diesen Worten begrüßte der BBV-Kreisobmann Jürgen Dierauff die Gäste zu einem Pressegespräch zur anstehenden Maisernte.

Dierauff betonte, dass sich Landwirte sehr wohl bewusst sind, dass sie mit der Natur und den jeweiligen Witterungsverhältnissen wirtschaften müssen. Dennoch wolle man auf die außerordentliche Situation und den Auswirkungen für die landwirtschaftlichen Betriebe hinweisen.

Das Gespräch fand am landwirtschaftlichen Betrieb der Sandmann GbR in Baudenbach statt. Betriebsleiter Markus Sandmann bewirtschaftet mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb mit einer Biogasanlage. Die derzeitige Trockenheit, verbunden mit den hohen Temperaturen, zwingt die landwirtschaftlichen Betriebe, bereits vier Wochen früher als üblich, mit der Maisernte zu beginnen. Sandmann schätzt für seinen Betrieb, dass der Ertrag um bis zu 50 % niedriger ausfällt. Auch bei den Wiesen ist das Wachstum durch die Trockenheit zwischenzeitlich komplett zum Stillstand gekommen. Sollte die Trockenheit weiterhin andauern, ist kein Grasschnitt beim Grünland zu erwarten. Aufgrund der sehr guten Futterernte im Jahr 2017 konnte der Betrieb jedoch Vorräte anlegen, so dass die Futterversorgung der Tiere über den Winter gewährleistet ist.

Julia von Ingelheim vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim wies jedoch darauf hin, dass im Landkreis regional die Ernteerträge sehr unterschiedlich sind. Besonders beim Mais reicht die Spanne von guten Beständen im Bereich von Uffenheim bis zu teilweise sehr schlechten Beständen im Bereich des Steigerwaldes.

Wie Futterberater Reiner Schemm erläuterte, sind die Landwirte gezwungen, bei sehr schlechten Beständen bereits mit der Maisernte zu beginnen. Jedoch ist die Futterqualität aufgrund der Notreife der Pflanzen nicht gut. Probleme bereitet zudem die Silagefähigkeit des Maises, wenn er bei großer Hitze gehäckselt wird.

Dies ist auch der Grund, so Kreisbäuerin Renate Ixmeier, warum Landwirte derzeit verstärkt in der Nacht bzw. in den frühen Morgenstunden häckseln. Sie betonte, dass die Landwirte bemüht sind, die Häckselarbeiten in der Nacht nicht bei ortsnahen Grundstücken durchzuführen und bat jedoch auch um Verständnis bei der Bevölkerung.

Stellvertretender Kreisobmann Heinz Weiskopf appellierte jedoch auch an die Landwirte, bei den Häckselarbeiten sicherzustellen, dass die Straßen frei von Verschmutzungen bleiben. Dies kann z.B. durch Abdeckvorrichtungen bei den Anhängern, verringerte Fahrgeschwindigkeiten oder eine maßvolle Beladung erreicht werden.

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