Kommunale Energieerzeugung – der Schlüssel zur Wertschöpfung für den ländlichen Raum
Momentan findet im Gebiet des Regionalen Planungsverband Oberfranken-West das Beteiligungsverfahren zur Fortschreibung des Teilkapitels B V 2.5.2 "Windenergie" statt.
Seit geraumer Zeit beschäftigt dem Bayerischen Bauernverband (BBV) die Auswüchse, die mancherorts die Energiewende hervorruft. In vielen Kommunen betreiben zwischenzeitlich Investoren und Konzerne Photovoltaik- und Windparks, deren Gewinne steueroptimiert durch Wiederverkäufe und Beteiligungen am Fiskus und damit an der Kommune durch ausbleibende Gewerbe- und Körperschaftssteuern vorbeigehen. Momentan versuchen verstärkt derartige Betreiber weitere Flächen für die Planung und den Bau von Windenergieanlagen (WEA), Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV-FFA) oder gar Stromspeicheranlagen über Pachtverträge zu sichern.
Diese Tatsache nahm der BBV Oberfranken gemeinsam mit der Agrokraft GmbH - einer Tochtergesellschaft des BBV - zum Anlass, um sämtliche kommunale Vertreter, Flächeneigentümer und Akteure für das Thema „Energiewende, aber richtig – Eine Chance für den ländlichen Raum“ zu sensibilisieren. In zwei vorausgegangenen Online-Veranstaltungen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits eine Vorstellung davon, wie die Menschen vor Ort von der Energiewende profitieren können. „Das Ziel muss sein“, so Torsten Gunselmann, Ansprechpartner für Energiefragen im BBV-Bezirksverband Oberfranken und Bindeglied zur Agrokraft GmbH, „die maximal mögliche Wertschöpfung durch die Energieerzeugung in der Kommune zu belassen und bei der Planung derartiger Anlagen möglichst alle Bedürfnisse und Belange der Menschen vor Ort zu berücksichtigen. Dieser Spagat gelingt aber nur, wenn auch die Kommune sich von Beginn an die Flächen in den sogenannten Windvorranggebieten durch eigene Poolverträge sichert und das Zepter auch nach der Planung eines möglichen Windparks nicht aus der Hand nehmen lässt,“ so Gunselmann. Um den Input in der Theorie mit der Praxis zu verknüpfen hat der BBV Oberfranken im Nachgang zu den Online-Vorträgen alle oberfränkischen Kommunen und interessierte Grundstückseigentümer zu einer Exkursion auf dem Energiepark von Landwirt Roland Lösel nach Trabelsdorf im Landkreis Bamberg eingeladen. Dort angekommen hatten die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit ein sich im Bau befindliches Umspannwerk zu besichtigen. An einer weiteren Stelle plant der regionale Unternehmer und Energieparkbetreiber Lösel in unmittelbarer Nähe seiner beiden WEA und PV-FFA eine Batterie-Speicheranlage mit rund 50 MW Speicherkapazität. Das Highlight des Tages war aber schließlich die Besichtigung eines der beiden Windräder auf dem Gelände. Im Inneren der WEA angekommen, erhielten die Gäste nicht nur einen Eindruck von den Dimensionen der 3-Megawatt-Anlage, sie wurden auch vom Betreiber persönlich über den Aufbau und die Bestandteile einer WEA informiert. Lösel sprach dabei auch ganz offen die Hürden und Herausforderungen seitens der Politik und der Genehmigungsbehörden an. Auch gegen Kritik aus Teilen der Bevölkerung musste sich der Bauherr behaupten. Eine Bürgerinitiative gegen den Bau der WEA stellte ihm sogar noch während des Baus und der Anfahrt der Bauteile im wahrsten Sinne des Wortes Steine in den Weg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beeindruckt von der Fülle an Informationen und Eindrücken, die sie aus der Veranstaltung mitnehmen konnten. Der abschließende Appell von Altbürgermeister und Windkraft-Befürworter Helmut Krämer aus Heiligenstadt mit dem Wortlaut: „Holt Euch als Bürgermeister und kommunale Vertreter bei der Flächensicherung und ggf. bei der Planung eines Windenergieparks Rat und Hilfe – am besten durch unabhängige Dienstleister wie dem BBV und seiner Agrokraft GmbH“, ist bei den Besuchern als wichtigste Kernaussage an diesem Nachmittag angekommen. Bei Interesse an einer für die Kommune strategisch gut ausgerichteten Flächensicherung zur Realisierung eigener WEAs können sich interessierte Flächenbesitzer und Kommunen aus Oberfranken gerne unverbindlich an den BBV Oberfranken unter oberfranken@bayerischerbauernverband.de oder direkt an die Agrokraft GmbH unter info@agrokraft.de wenden.

Hinweis
Momentan findet im Gebiet des Regionalen Planungsverband Oberfranken-West das Beteiligungsverfahren zur Fortschreibung des Teilkapitels B V 2.5.2 "Windenergie" statt. Alle Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Landkreisen Coburg, Kronach, Lichtenfels, Bamberg und Forchheim haben bis zum 30. Mai 2025 die Gelegenheit zu den insgesamt 68 Windvorranggebieten mit einer Fläche von rund 6.500 ha Stellung zu nehmen. Mit den bereits bestehenden Vorranggebieten beläuft sich die Gesamtfläche für die Nutzung von Windenergie in den fünf westlich gelegenen Landkreisen Oberfrankens auf 7.690 ha, was rund 2,1 % der Gesamtfläche dieses Gebietes entspricht.
Die Planunterlagen dazu sind zu finden unter: https://www.oberfranken-west.de/Aktuelles/Fortschreibungen/
Die Beteiligungsplattform finden sie unter: https://formulare.lra-ba.bayern.de/frontend-server/form/provide/212/
