Allianz für die Oberpfalz
Gespräch zwischen Gemeindetag und Bauernverband
Die Landwirtschaft und die Kommunen haben vielfältige Berührungspunkte. Das war der Aufhänger für das Gespräch zwischen dem Vorsitzenden des Bayerischen Gemeindetags in der Oberpfalz Martin Birner und der Spitze des Oberpfälzer Bauernverbandes Ely Eibisch und Rita Götz.
Birner machte deutlich, dass er die Bäuerinnen und Bauern als Partner der Kommunen sehe. „Egal ob es um Flächenbereitstellung, Gewässerschutz oder die Erneuerbaren Energien geht, Kommunen und Landwirte bilden eine Symbiose, bei der naturgemäß nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, sondern es auch mal kracht“, so Birner. Bei all den Herausforderungen, die sowohl die Kommunen als auch die Landwirtschaft hätten, sei eine gute und enge Zusammenarbeit wichtig und mehr denn je geboten. Denn die Probleme ähneln sich durchaus: „Explodierende Kosten und Bürokratie sind unsere täglichen Begleiter. Hinzu kommen bei den Kommunen viele Aufgaben mit steigenden Anforderungen. Egal ob es die Bereitstellung von Pflege- oder Kitaplätzen ist, die Sicherung der Gesundheitsvorsorge durch die Ansiedlung von Ärzten vor Ort oder die Belebung denkmalgeschützter Ortskerne, die Arbeit geht uns nicht aus“, stellte Birner mit einem Schmunzeln fest.
Bezirkspräsident Ely Eibisch griff das Thema Erneuerbare Energien auf und stellte das Konzept des Bayerischen Bauernverbandes vor, das die Akteure vor Ort proaktiv unterstützt, gemeinschaftliche Energieerzeugungsanlagen zu entwickeln. „Egal ob es um Windkraft-, Photovoltaik- oder Batteriespeicheranlagen geht – wir helfen Kommunen, Landwirten und Bürgern dabei, gemeinschaftlich solche Anlagen vor Ort zu planen, zu bauen und so zu gestalten, dass alle davon einen wirtschaftlichen Nutzen haben. Es ist für mich unerträglich zu sehen, dass im Augenblick Firmen aus ganz Europa sich in der Oberpfalz unsere besten Standorte für Windkraftanalgen zu teils unseriösen Konditionen unter den Nagel reißen“. Hier müsse man zusammenarbeiten und Allianzen schmieden, so Eibisch.
Birner skizzierte die Probleme des Ausbaus der Erneuerbaren Energien vor Ort auf. „Initiativen für gemeinschaftliche Windkraft- und Photovoltaikanlagen sind gut, wenn die Leute vor Ort und damit der ländliche Raum und auch die Kommunen davon profitieren. Dass die Anlagen nicht bei allen gern gesehen sind und auch nicht überall hinpassen, dafür habe ich durchaus Verständnis“, so Birner. Einer Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Kommunen beim Thema Ausbau von EEG-Anlagen sieht er positiv und sogar geboten. „Hier können wir Synergien nutzen, von denen unser ländlich geprägter Raum insgesamt tatsächlich profitiert und gestärkt wird“, so Birner.