Engerlinge
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Maikäferproblematik – Fraßschäden durch den Engerling

Engerlingproblematik im Landkreis

17.07.2019 | 2019 ist wieder ein Hauptschadjahr durch Engerlinge im Grünland. Wir waren mit Politikern und dem BBV Ehrenamt in den betroffenen Gebieten und haben nach Lösungsansätze gesucht.

Die Maikäferproblematik beschäftigt den nördlichen Landkreis Passau und den Landkreis Freyung Grafenau seit Jahren enorm. Insbesondere das Jahr 2019 ist wieder ein Hauptschadjahr, da sich die Mai- und auch Junikäferengerlinge vom Entwicklungszyklus im Reifefrass befinden. Ideal für den Maikäferengerling sind magere Dauergrünlandbestände, wie man sie in den milchviehbetonten Gebieten Freyung-Grafenau und Teilen des Landkreises Passau gehäuft vorfindet. Dort zeigt sich nahezu das gleiche Schadbild - eine fast gänzliche Zerstörung der Grasnarbe und enorme Ertragseinbußen. Laut den zuständigen Landwirtschaftsämtern sind in Freyung bereits rund 1000 ha und allein im nördlichen Landkreis Passau rund 600 ha Dauergrünlandflächen betroffen.

Den Landwirten bleibt zur Bekämpfung und Schadenseindämmung für die Folgejahre nur ein, mit vorheriger Genehmigung, durchgeführter Grünlandumbruch mit anschließender Neuansaat über. Das bedeutet einen zusätzlichen Mehraufwand an Arbeit und vor allem Kosten. Den Betrieben gehen so ca. 50 % der Futtererträge von diesen Flächen im Vergleich zu einem normalen Jahr verloren. Dies hat teure Futterzukäufe zur Folge. Die Situation gewinnt vor allem deshalb so sehr an Brisanz, da der Schadfraß aufgrund des natürlichen Entwicklungszyklus des Feldmaikäfers alle 3 Jahre auftritt – es stellt also eine immer wiederkehrende Belastung für eben diese Gebiete mit viel Dauergrünlandflächen dar.

Zur Maikäferbekämpfung gibt es in Bayern keine zugelassenen Alternativen zur Mechanischen Bekämpfung. Die Kreisverbände des Bayerischen Bauernverbandes Passau und Freyung-Grafenau haben deshalb folgende Vorschläge zur Überprüfung an Herrn Dr. Waschler weitergeleitet:

Die Vorschläge

  1. In Österreich wird das neue Pflanzenhilfsmittel Artis Pro zur Bekämpfung eingesetzt. Wir fordern eine Überprüfung der Mittelzulassung und Aufbau eines Vertriebsnetzes auch hier in Bayern.

 

  1. Ebenfalls in Österreich ist seit Jahren, zur vorsorglichen Eindämmung der Maikäferpopulation, der Anbau der Pilzgerste erlaubt. Auch hier wird um eine Überprüfung der Zulassung dieser Methode gebeten.

 

  1. Den betroffenen Betrieben ist es außerdem ein großes Anliegen, dass das Forschen im Hinblick auf diese Problematik vorangetrieben wird um eine naturverträgliche, effektive und umsetzbare Lösung zu finden. Dadurch, dass die Schäden nicht flächendeckend in Bayern auftreten wird hier leider kein besonderes Augenmerk darauf gelegt, obwohl es sich bei den Schadflächen um ökologisch wertvolle und gesellschaftlich wichtige Dauergrünlandflächen handelt.

 

  1. Für die Betriebe in den betroffenen Gebieten ist die Situation existenzbedrohend. Die Sanierung der Flächen, der zusätzliche Kostenaufwand für den notwendigen Futterzukauf, sowie die Häufigkeit (alle 3 Jahre!) eines sicheren Schadjahres ist für die Familienbetriebe in den ohnehin strukturschwachen Gegenden eine enorme Zusatzbelastung. Auch hier geht Österreich mit gutem Beispiel voran und zahlt den Landwirten einen Ausgleich bzw. fördert die Landwirte bei der Umsetzung einer Bekämpfungsmaßnahme. Auch hier wird um eine Prüfung zur Bereitstellung von Mitteln gebeten.

 

Wir hoffen damit Gehör zu finden, damit es für die betroffenen Betriebe in Zukunft verträgliche Lösungen gibt um die enormen Ertragsausfälle zu minimieren.

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So sieht es im Landkreis Freyung und im nördlichen Teil Passaus zunehmend aus.
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