Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!
Bäuerinnen und Bauern in Passau und ganz Bayern warnen vor Folgen des geplanten Tierschutzgesetzes
Die Landwirtschaft in Bayern ist geprägt durch vergleichsweise kleine Bauernhöfe und die Milchviehhaltung. Oft stehen nur wenige Kühe im Stall, viele Tiere sind im Sommer auf der Weide, auf Almen oder Alpen. Doch genau diese Bauernhöfe und diese Kühe sind in Gefahr: Geht es nach Cem Özdemir, soll es künftig generell verboten sein, Tiere angebunden oder anderweitig fixiert zu halten. Diese Regelung im neuen Tierschutzgesetz würde nach den aktuellen Plänen auch für die Kombinationshaltung gelten, bei der sich Rinder zeitweise auf Almen, Alpen und Weiden sowie in Laufhöfen oder Strohboxen bewegen können. „Im Landkreis Passau wäre ein hoher Anteil der Milchviehhalter betroffen, in Bayern sind es mehr als 13.000 Kleinbauern“, warnt Josef Hopper, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. „Ein Um- oder Neubau von Ställen ist oft nicht möglich. In den allermeisten Fällen bliebe im Falle eines Verbotes nur die Aufgabe der Milchviehhaltung. Die Kühe müssten verkauft und geschlachtet werden.“
Unter dem Motto „Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!“ hat Hopper am Dienstag, den 06.11., gemeinsam mit dem BBV-Kreisvorstand in Haunersdorf (Markt Untergiesbach) auf dem Betrieb Pilsl gegen das geplante Verbot und den drohenden Verlust von bäuerlichen Strukturen und Biodiversität demonstriert. Auch in vielen anderen betroffenen Regionen Bayerns haben Aktionen stattgefunden. „Die Berliner Verbote drohen die Landwirtschaft und die Landschaft für immer zu verändern: Da viele Wiesen nicht mehr genutzt und erhalten werden könnten, würde gemeinsam mit den Bauernhöfen und Kühen auch Artenvielfalt und Kulturlandschaft verschwinden“, kritisiert Hopper.
Der Bayerische Bauernverband wehrt sich deshalb gegen das Verbot von Anbinde- und Kombinationshaltung und sammelt Unterschriften für den Erhalt der Kombinationshaltung mit 120 Tagen Bewegung im Jahr und einen gangbaren und nachhaltigen Weg der Weiterentwicklung in den Ställen – und gegen den Verlust von bäuerlichen Strukturen und Biodiversität. „Die Frist von fünf Jahren ist deutlich zu kurz. Den Familien muss die Zeit gegeben werden, eine gezielte Beratung zu erhalten, eine Übergabe zu regeln oder einen Weiterentwicklungsschritt wie Umbau, Neubau oder Umnutzung zu beantragen und durchzuführen!“, fordert Hopper.
Wer die Kleinbauern und ihre Milchkühe unterstützen will, kann sich unter folgendem Link www.BayerischerBauernVerband.de/rettet-berta informieren und sich an der Unterschriftenaktion beteiligen.