Ministerpräsident im Gespräch mit Landwirten
Passau und Freyung und Regen übergeben Schreiben
Anlässlich des Bezirksparteitages der CSU im Kurhaus in Freyung nutzten die umliegenden BBV Kreisobmänner und Kreisobfrauen aus den Landkreisen Freyung, Regen und Passau die Gelegenheit zum Gespräch. Viele verschiedene Anliegen brannten die Vertreter der Landwirtschaft auf der Zunge, nicht nur regionale Belange wurden besprochen, auch die allgemeine Situation wurde dargelegt. Allen voran das MERCOSUR-Abkommen: „Das derzeit diskutierte Handelsabkommen mit Staaten wie Argentinien oder Brasilien wird ein großes Problem für die Märkte Europas. Es ermöglicht den Import von Fleisch, das fernab von unseren Standards produziert wird“ so Elke Binder, Kreisbäuerin des Landkreises Freyung. „Man muss sich das nur mal vorstellen - in den letzten Monaten wurden in Brasilien 150 neue Pflanzenschutzmittel zugelassen“ ergänzte der Kreisobmann Siegfried Jäger. Damit stellte er auch klar, mit welchen zusätzlichen „Vorteilen“ dort produziert wird, währenddessen hier in Deutschland immer weitere Verbote und Auflagen den Landwirten zusätzlich die Wettbewerbsfähigkeit genommen wird. „Wir wollen sicher nicht so produzieren wie es diese Länder machen, aber es muss bewusst werden, dass so heimische Lebensmittel auf dem Markt zurückgedrängt werden. Wir brauchen ein klares Signal der Staatsregierung zur Nahrungsmittelproduktion vor Ort.“
Nicht nur auf die überregionale Situation wurde im Gespräch mit Herrn Söder eingegangen, auch die derzeit sehr brisante Situation durch die „Fraß-Schäden“ der Maikäferlarve in den Grünlandgebieten der Region wurde thematisiert. Die Vertreter der regionalen Landwirtschaft überreichten dem Ministerpräsidenten eine Bildkollage von überwiegend braunen und verdorrten Grünlandbeständen, die das Ausmaß der Schäden massiv deutlich machte. Der natürliche Entwicklungszyklus des Maikäfers bringt in den betroffenen Regionen alle drei Jahre einen sicheren Ertragsausfall. Den Landwirten bleiben lediglich der Grünlandumbruch und eine teure Wiederansaat um die Wiese zu erhalten. Andere Möglichkeiten gibt es nicht. „In Österreich werden schon seit längerer Zeit verschieden Pflanzenhilfsstoffe mit Erfolg getestet. Es wäre uns wirklich ein Anliegen wenn auch unseren Landwirten Perspektiven in diese Richtung geschaffen werden“, so der Kreisobmann von Freyung-Grafenau. „Die Sanierung der Flächen, der zusätzliche Kostenaufwand für den notwendigen Futterzukauf und die Häufigkeit eines sicheren Schadjahres ist absolut existenzbedrohend.“
Aber nicht nur dieser Schädling macht der Natur derzeit zu schaffen – auch der Borkenkäfer lässt Forstbesitzer keine Verschnaufpause. Die massive Schwemmung des Holzmarktes mit Käferholz führte zu einem regelrechten Preisverfall. Für unsere waldreiche Heimatregion ein massives Problem.