Versorgung mit Lebensmittel in Gefahr
Bauernverband sieht Versorgung mit Lebensmittel gefährdet
Die Vorstandschaft des BBV traff sich zu einem Pressegespräch auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Herrn Hollmayr in Wetzelsdorf bei Teisnach. Aus Sicht des BBV Kreisverbandes um Kreisobmann Roland Graf macht sich Deutschland nicht nur bei der Energieversorgung, der Medizin und der Landesverteidigung "zutiefst abhängig und somit angreifbar", sondern auch bei der Versorgung mit Lebensmittel. Durch die vielen Vorgaben der ohnehin schon gläsernen Betriebe, sei man auf dem besten Weg von Einfuhren abhängig zu werden. Der Hofbesitzer führte bei einem Rundgang durch den Betrieb aus, wie viel er gerade auch für das Tierwohl in den vergangenen Jahren geleistet habe. Dafür mussten ständig neue Vorgaben erfüllt werden, die man aber gerne erfülle, wenn sie nachvollziehbar sind, erklärte er. Aber was zum Teil in sehr kurzen Zeiträumen für Vorgaben auf die Familienbetriebe, vor allem im Bayer. Wald, zurolle ist schlichtweg nicht erfüllbar. So müsse derzeit für einen "Kuhplatz" eine Summe von 16.000 Euro gerechnet werden. Die notwendig höheren Preise wollen aber der Handel und auch ein Teil der Verbraucher nicht übernehmen. Seit vielen Jahren gibt es ein Höfesterben, dass leider immer noch anhält, weil die Bauernfamilien keine Perspektive mehr sehen. Auf auch den aktuell steigenden Kosten der Kraftstoffpreise und die Kostenexplosion von 90 Prozent bei Düngemitteln, bleiben die Landwirte wohl wieder sitzen, befürchtet Geschäftsführer Franz Kerscher. Der Handel wirbt mit hohen Tierwohlstandards bei den angebotenen Lebensmittel, erbracht würden diese aber allesamt ausschließlich von den Erzeugern, was aber von Handel und damit auch vom Verbraucher in keine Weise monetär honoriert würde. Wenn dann im nächsten Jahr die vierprozentigen Zwangsstilllegungen von Ackerflächen kommen, fallen zu den "ohnehin schon vergebenen Ausgleichflächen" noch weitere Flächen weg, die für die Lebensmittelproduktion gebraucht werden. Die stellvertretende Kreisvorsitzende Teresa Fenzl versicherte, dass auch den Landwirten das Tierwohl sehr am Herzen liege. Aber die derzeit weltfremden Forderungen von Politik und Handel, die die Landwirtschaft erfüllen müsse, seien der Todestoß für viele Betriebe. Eine klare Absage erteilte die engagierte Bäuerin der weit verbreiteten Ansicht das mit Hilfe von idyllischen Alm- und Weidewirtschaften die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion und Nahrungsmittelsicherheit zu erzielen sei. Diese seien sicher schön anzuschauende Nischen die aber mit der Versorgungsicherheit wenig zu tun hätten. Auch über die Rolle der Molkerei sind die Landwirte keinesfalls glücklich, weil auch deren Vorgaben für die Betriebe keine Planungssicherheit mehr geben und zugleich Investitionen notwendig seien.