Wir füllen die Teller - nicht Aldi oder Lidl
Kreisobmann Graf über Herausforderungen und Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft
Roland Graf ist seit 2012 Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Regen und vertritt die Interessen der bäuerlichen Familien auf Kreisebene.
In den Krisenzeiten ist ein Prozess des Umdenken in Gang gekommen. Man hat erkannt, wie wichtige eine regionale Versorgung mit frischen Lebensmitteln ist. Viele regionalen Produkte fanden plötzlich reißenden Absatz Die Wertschätzung unserer Arbeit hat uns nach vielen Jahren gutgetan. Leider hat sich der positive Trend nicht auf Dauer halten können. Unseren Landwirten bricht der Wald insbesondere die Fichten als "Brotbaum" weg und verliert an Wert. Auch die deutlich gesenkten Milchpreise der Molkereien, bedeuten oft enorme Einbußen da die Erzeugerkosten gleichgeblieben sind. Die Lebensmittelkonzerne schöpfen wie so oft den Gewinn ab. Auch die Auflagen für die Tierhaltung steigen ständig. Die vielen kleineren Betriebe oft im Nebenerwerb und mit Anbindehaltung, müssten den Um- oder Neubau in der Regel 20 bis 25 bewirtschaften bis er sich abbezahlt hat. Wenn Tierhalter aufgeben, wer soll dann die kleinen Flächen im Landkreis mähen? Wer erhält die Kulturlandschaft? Gerade im Hinblick auf die Ernährungssicherheit ist der Erhalt von möglichst vielen milch- und fleischerzeugenden Betrieben immens wichtig. Durch die Rückkehr von Wolf, Luchs, Fischotter und Co. wird auch der Schutz unserer Nutztiere immer schwieriger und ist mit großem Aufwand verbunden. Es sollte jedoch auch in Zukunft möglich sein unsere Tiere auf der Weide zu halten, so wie es sich der Verbraucher wünscht. Insbesondere Kinder und Feriengäste sollte auch zukünftig noch durch Wald gehen können, ohne Angst zu haben. Der Klimawandel mit Hitze und Trockenheit ist bei uns angekommen. Auch dem Umbau des Waldes in klimaresistente Mischwälder wird künftig eine große Bedeutung zukommen.