Erntegespräch
Trockenheit hat deutliche Auswirkungen auf die Ernte im Landkreis Regensburg
Vorstandsmitglied Michael Beer vom Beerhof sprach von mehreren Dürreperioden in den letzten Jahren. Die angebauten Ackerbohnen weisen mit nur drei Schoten auf eine Ertragserwartung von einem Drittel des Normalertrags hin, so Beer. "Die Futterversorgung der Viehbestände wird eine Herausforderung" sagte Andreas Sußbauer und bezeichnete den zweiten Wiesenschnitt als Pflegeschnitt. Der Winterweizen weise deutliche Trockenschäden auf, vor allem dann, wenn keine tiefgründigen Böden vorhanden sind. Kreisobmann Obeth sprach vom "Vorrat als guten Rat". Er äußerte ebenfalls Bedenken, dass die notwendigen Vorräte gesichert werden können, vor allem die Sommergerste zeige Ausfallerscheinungen auf. Die Getreidebestände reifen schnell ab, betonte stv. Kreisobmann Thomas Scheuerer. Er äußerte die Hoffnung auf Regen, vor allem für Mais, Kartoffel und Zuckerrüben.
Die anhaltende Trockenheit gefährde auch die Rohstoffversorgung für die Südstärke in Sünching. Die Kartoffelerträge waren im vergangenen Jahr bereits schlecht und würden dieses Jahr wohl noch schlechter ausfallen. Von einer unterschiedlichen Entwicklung der Maisbestände im Raum Bernhardswald berichtete Gerhard Hochmuth - von schlecht bis knapp durchschnittlich sei alles dabei. Von Seiten der Presse wurde gefragt, wie die Landwirte auf den Klimawandel und die damit verbundenen Trockenheiten reagieren werden. Aufgrund der besseren Ausnutzung der Bodenfeuchte seien Winterungen vorteilhafter so die einhellige Meinung der Vorstandsmitglieder. Zwischenfrüchte und Mulchsaat können extreme Wetterereignisse abpuffern. VLF-Vorsitzender Johann Biener gab zu bedenken, dass die Züchtung von trockenheitstoleranten Sorten ein Baustein ist, aber keine Züchtung in Richtung "Kaktus" möglich sei. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Landwirte in die Lage zu versetzen, dass sie in der Zukunft den Anbau und somit die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen können.
Ein klimaresilienter Ackerbau beinhalte viele Facetten. Auch die Aussaat von Kichererbsen , Sorghum und Hirsen werde zwischenzeitlich aufgegriffen und mit Hilfe von Anbauversuchen weiter geprüft. Festgestellt wurde zudem, dass die Landwirte nicht vom Anbau von Getreide alleine leben können. In Lagen mit Dauergrünland sind landwirtschaftliche Betriebe zur Verwertung des Futteraufwuchses auf die Viehhaltung angewiesen. Auch auf die CO2- und Nährstoffkreisläufe wurde eingegangen.
TVA: https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/tva-journal-vom-4-juli-2023/
BR: https://www.br.de/nachrichten/bayern/ernteeinbussen-verdorrt-die-regionale-landwirtschaft,Tj2Y9qE