2020-01-16-Gesprächsrunde Zuckerrübenanbau
© BBV

Gespräch mit dem Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer

Zahlreiche Herausforderungen im Zuckerrübenanbau

16.01.2020 | Der BBV Bezirksverband und Kreisverband Regensburg führte ein Gespräch mit dem Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer e. V. durch. Vorstand Helmut Friedl und Geschäftsführer Dr. Rudolf Apfelbeck standen Rede und Antwort.

Der BBV Bezirksverband und Kreisverband Regensburg führte am Dienstag, den 07.01.2020 ein Gespräch mit dem Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer e. V. durch.

In dem regen Informationsaustausch beteiligten sich die BBV Bezirkspräsidenten Josef Wutz (Oberpfalz) und Gerhard Stadler (Niederbayern). Dazu Direktor Peter Huber, Bezirksgeschäftsführer Hubert Hofmann sowie die Kreisobmänner Johann Mayer (Regensburg) und Georg Sachsenhauser (Landshut) und die Stellvertretenden Kreisobmänner Thomas Scheuerer (Regensburg) und Josef Waas (Deggendorf).

Der Vorstand Helmut Friedl und Geschäftsführer Dr. Rudolf Apfelbeck sprachen für  den Verband Bayerischer Zuckerrübenanbauer.

Ausgehend von einem bisher extrem niedrigen Weltmarktpreis zeichnet sich beim EU- Zuckerpreis eine Aufwärtsbewegung ab. Als Ursache wurde dafür wurde unter anderen auch eine rückläufige Anbaufläche und Zuckererzeugung auf EU-Ebene genannt.

Außerdem werde mit einem weiteren Abbau von Zuckervorräten weltweit gerechnet.

Einschränkungen sind in den Hauptanbauländern Frankreich und Deutschland erfolgt. Im Gegensatz dazu steht Polen, das wie viele weitere EU Länder, noch gekoppelte Ausgleichszahlungen für den Zuckerrübenanbau aufweist. Die gekoppelten Zahlungen verzerren den Wettbewerb. Dies sei nicht weiter vertretbar. Der bereinigte Zuckerertrag je ha liege bei den Zuckerfabriken Rain am Lech und Plattling an vorderer Stelle im gesamten Verbandsgebiet. Der strukturelle Überschuss führe zu Werksschließungen in Europa. Damit komme auch mittelfristig der europäische Zuckermarkt wieder in ein Gleichgewicht. Ziel muss es sein, so Bezirkspräsident Gerhard Stadler, sich vom Zuckerweltmarkt abzukoppeln.

Stellvertretender Kreisobmann Josef Waas sprach die frühe Kontrahierung an. Ein späterer Zeitpunkt wäre planungstechnisch für die Landwirte einfacher. Ausgiebig wurde diskutiert, dass mehr Gerechtigkeit in den Märkten erfolgen müsse. Angesprochen wurden die zahlreichen Herausforderungen im Zuckerrübenanbau, insbesondere beim Pflanzenschutz mit dem Wegfall von wichtigen Wirkstoffen.

Weiter nannte man auch die Probleme mit der Düngeverordnung,  insbesondere in den Roten Gebieten. Die Vorgabe einer Düngung von 20 kg/ha N unter Bedarf führe zu einem Humusabbau und damit zu einer Reduzierung des CO² Speichervermögens sowie zu einer Verminderung der Bodenfruchtbarkeit.

Als gemeinsames Fazit wurde gezogen, dass die Politik unbedingt handeln müsse. Dazu werde man immer und immer wieder auf die politisch Verantwortlichen zugehen.

Darüber hinaus müsse noch mehr in der Außendarstellung erfolgen. Die Leistungen der Zuckerrübenanbauer muss noch deutlich gegenüber der Politik und Verbraucher herübergebracht werden. Außerdem werde konkret an verschiedenen Projekten zur Minderung von chemischen Pflanzenschutzmitteln gearbeitet.

Bezüglich der CO² Bindung wurde die Frage gestellt, warum man das CO² Geschäft nicht selber mache und eine entsprechende Plattform anbiete. Man müsse hier schneller sein als andere und auch die Politik auf die Seite holen. Die positive Anrechnung der CO² Bindung müsse bei den Landwirten erfolgen. Dazu muss ein Konzept erstellt werden und mit diesem an die Politik und Öffentlichkeit gegangen werden.

Zum Schluss wurde noch auf die Digitalisierung eingegangen und verschiedene technische Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. Der BBV und der  Zuckerrübenanbauerverband vereinbarten weiterhin eine enge Zusammenarbeit für den Erhalt und die positive Weiterentwicklung des Rübenanbaus in der Region.

© BBV 2020-01-16-ZR-Anbauverband