Landfrauen machen Schule
Projekt an der Grundschule in Donaustauf
Silvia Reisinger schaut in fröhliche Kindergesichter. Die dritten Klassen der Grundschule Donaustauf sind zu Besuch am Bauernhof, besser gesagt am Kartoffelfeld und auf der Suche nach Kartoffelkäfern. Im Rahmen des Projektes „Landfrauen machen Schule“ haben sich insgesamt sechs Klassen auf den Weg zu Familie Reisinger gemacht. Rektorin Petra Falter war sofort einverstanden, als die Landfrauen bei ihr anfragten.
Kreisbäuerin Beate Stadler-Weikl berichtet: „Das Projekt gibt es seit über 20 Jahren, wird vom Bayerischen Staatsministerium gefördert und besteht aus zwei Lerneinheiten.“ Die erste davon findet in der Schule statt, die andere am Bauernhof. „Unsere Ernährungsfachfrauen Anne Kitzinger und Irmgard Vilsmeier erklären den Schülern in einer Doppelstunde was in den regionalen Produkten steckt und kochen zusammen mit den Kindern“. Danach findet am schön gedeckten Tisch ein gemeinsames Essen statt. In der Grundschule Donaustauf gab es gekochte Kartoffeln mit selbst gerührtem Kräuterquark.
Für die Landfrauen ist es ein Herzensanliegen, dass die Kinder mit „allen Sinnen“ regionale Lebensmittel kennen und schätzen lernen. Die Devise von Landfrauen machen Schule lautet: Lernen mit Kopf, Herz und Hand! Womit wir bei der zweiten Lerneinheit, dem Bauernhofbesuch wären. Am Kartoffelfeld sind die Klassen in zwei Gruppen eingeteilt. Ein Teil findet sich bei Andreas Reisinger ein. Er zeigt den Kindern wie die Kartoffeln angebaut werden. Verständlich erklärt er welcher Boden gut geeignet ist, was ein Kartoffeldamm ist, wie die Pflanzen gesund bleiben, welche Technik eingesetzt wird und vieles mehr.
Die Kinder erfahren auch, dass es neben den Speisekartoffeln auch Stärkekartoffeln gibt. Silvia Reisinger bringt den Kindern die einzelne Kartoffelpflanze näher: „Was glaubt ihr, wie viele Kartoffeln hängen an einer Pflanze dran?“ Zögernd einigen sich die Drittklässler auf vier Stück. Die Bäuerin gräbt vorsichtig eine Kartoffelpflanze aus und lässt die Kinder zählen. 14 noch sehr kleine Kartoffeln hängen an der Mutterknolle. „Krankheiten und Schädlinge beeinträchtigen den Kartoffelanbau“, berichtet Silvia Reisinger und zeigt den Schülern einen Kartoffelkäfer. „Die dürft ihr jetzt suchen und einsammeln, wenn ihr wollt!“ Mit Gartenhandschuhen ausgerüstet werden diese schnell fündig. In einer angrenzenden Halle dürfen die Kinder noch Kartoffelmehl mit heißem Wasser verrühren und lernen ganz nebenbei wie Kleister entsteht. Abschließend will Silvia Reisinger wissen: „Was hat Euch heute am besten gefallen?“ „Alles“ und „die Kartoffelkäfer“, lauten die einhelligen Antworten der Kinder.