2018-08-03 Landtagskandidaten im Grünen Zentrum
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Landtagswahl 2018

Gespräch mit Kandidaten im Grünen Zentrum

03.08.2018 | Bei einer Brotzeit mit regionalen Produkten tauschten sich die Mitglieder der Kreis- und der Frauenvorstandschaft des BBV-Kreisverbandes Regensburg am Abend des 1. August im Innenhof des Atriums im Grünen Zentrum Regensburg zusammen mit Direkt- und Listenkandidaten für die Landtagswahl aus.

Dabei standen die Wahlanliegen der Landfrauen und die Wahlprüfsteine der bayerischen Bauernfamilien im Vordergrund. Bezirks- und Kreisbäuerin Rita Blümel wies auf das Motto "Die Zukunft wächst auf dem Land" des vergangenen Deutschen Bauerntags hin und begrüßte die Bereitschaft der Kandidaten, sich mit den existentiellen Fragen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Landfrauenarbeit auseinanderzusetzen. 

Den hohen Flächenverbrauch für den Wohnungsbau, Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie für Verkehrsprojekte im Stadt- und Landkreis Regensburg brachte stv. Kreisobmann Thomas Scheuerer ins Spiel. Ein weiter so könne man sich angesichts der immer knapper werdenden Ressource Boden nicht mehr leisten. Josef Stadler von den Grünen stellte fest, dass das betreffende Volksbegehren weiter verfolgt werde. Man könne das Ganze nicht alleine den Grundstücksmarkt regeln lassen. Dazu ergänzten Claudia Wiest und Benedikt Suttner von der ÖDP, dass man mit dem Volksbegehren die Bevölkerung sensibilisieren wollte, was letztendlich gelungen sei. Sie plädierten dafür, die Arbeit der Landwirte mehr in den Vordergrund zu rücken. In Sachen Flächenverbrauch sprach sich Tobias Gotthard von den Freien Wählern für einen Interessenausgleich aus und MdL Dr. Franz Rieger betonte, dass man sich über das Ziel einig sei. Man könne jedoch den einzelnen Gemeinden nicht im Detail vorschreiben, in welchen Umfang sie Flächen in Anspruch nehmen dürfen. Hier werden entsprechende Rahmenbedingungen für die Beteiligten benötigt.

Die Möglichkeit der Verwendung von produktionsintegrierten Maßnahmen (PIK) für den naturschutzrechtlichen Ausgleich anstelle des dauerhaften Entzugs von landwirtschaftlicher Fläche wurde ebenso angesprochen. Die Landwirte seien bereit, Agrarumweltmaßnahmen im großen Umfang zu nutzen. Sie müssen ihr Auskommen damit haben. Momentan gebe es nur einen Ersatz der Kosten ohne Anreiz. Der Bauer müsse einen fairen Preis für seine Produkte bekommen, betonten die Landtagskandidaten. Das dies nicht so einfach ist, bewiesen einige Kreisvorstandschaftsmitglieder anhand von konkreten Beispielen.

Man war der einhelligen Auffassung, dass eine multifunktionale Landwirtschaft der Gesellschaft auch etwas wert sein müsse. Um die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft zu erhalten, dürfe man die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht lassen. ergänzte Rita Blümel. Die öffentliche Hand müsse bei der Verwendung von Lebensmitteln in staatlichen Gemeinschaftsverpflegungen verstärkt auf die Verwendung von verfügbaren Lebensmitteln mit bayerischer Herkunft achten. Dr. Ilka Enger von der FDP setzt dabei auf Freiwilligkeit und Aufklärung. Letztendlich beeinflussen die Verbraucher mit ihren Kaufentscheidungen die weitere Entwicklung der Landwirtschaft, fügte Matthias Jobst von der SPD an. 

Im Weiteren wurde auch die Forderung auf eine wiederkehrende Vergütung für das Großprojekt SüdOstLink eingegangenen und die Flutpolderproblematik angesprochen. Die Wahlprüfsteine des BBV zur Landtagswahl und die Wahlanliegen der Landfrauen finden Sie auf dieser Seite.     

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