Landwirte im Landkreis stellen die Versorgung der heimischen Bevölkerung sicher
Durchschnittliche Ernte, gebietsweise hohe Schäden durch Hagel und Starkniederschläge
"Wir sind stolz auf diese Leistung." Gleichzeitig wies er auf die zahlreichen Herausforderungen hin, die von den Bäuerinnen und Bauern gemeistert werden müssen. Der Wandel sei enorm und gehe mit einer Geschwindigkeit vonstatten, die es noch nicht gegeben habe, stellte er fest. Begründet werden diese Herausforderungen vor allem durch die Ansprüche der Gesellschaft und die Reaktionen der Politik. Bei den Landwirten herrsche deshalb eine große Verunsicherung vor. Die Politik habe den Pfad der Fachlichkeit verlassen. Entscheidungen würden zunehmend aus ideologischen Gründen gefällt. Zwischenzeitlich sei die Büroarbeit fast wichtiger als die Arbeit auf dem Feld, da umfangreiche Dokumentationen und schriftlichen Nachweise erstellt werden müssen. Kreisobmann Mayer wies dazu auf weitere Vorgaben bei der Beregnung von landwirtschaftlichen Kulturen hin. Vorgesehen seien von ministerieller Seite feste Beregnungszeiten und umfassende Aufzeichnungen. Diese Regelung diene wohl in erster Linie dazu, besser kontrollieren zu können und stelle nicht auf die Verhältnisse und die Notwendigkeiten vor Ort ab, folgerte Mayer. Es gebe einen deutlichen Wasserüberschuss im Regensburger Umland .
Auch anderweitig würden Auflagen und Aussagen auf die Seele der Landwirte drücken. Verordnungen und Gesetze würden zunehmend über das Ziel hinaus schießen und Landwirte, die eine umfangreiche Ausbildung absolviert haben, förmlich entmündigen.
Die Getreideernte im Landkreis bezichnete er als durchschnittlich, je nach Lage mit zum Teil sehr unterschiedlichen Erträgen und Qualitäten. Die Futterversorgung für die Viehbestände könne mit dem vorliegenden Aufwuchs sichergestellt werden. Die aktuellen Regenfälle hätten die Getreideernte zwar unterbrochen, seien aber goldwert für Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben. Hagelschläge und Starkniederschläge, die einige Landstriche betreffen, würden jedoch den betroffenen Betrieben stark zusetzen.
Bei der Fortschreibung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Bewertung von Oberflächengewässern dürfe man nicht die Landwirtschaft als den alleinigen Verursacher von Einträgen in die Gewässer darstellen. Es gebe vielmehr zahlreiche Einleiter außerhalb der Landwirtschaft, die hier in Summe ebenfalls einen erheblichen Beitrag leisten würden. Kreisobmann Mayer kritisierte auch die Festlegung von roten Gebieten im Landkreis Regensburg. Die Landwirte würden in der Regel die Einstufung der betreffenden Grundwasserkörper als rotes Gebiet nicht nachvollziehen können. Einige Messstellen seien zudem ungeeignet bzw. nicht repräsentativ für die Bewertung ganzer Grundwasserkörper.
Die aktuellen Entscheidungen zur Viehhaltung, insbesondere für Ferkelerzeuger bezeichnete Mayer als existenzgefährdend. Viele klein- und mittelbäuerliche Betriebe könnten diese Vorgaben nicht mehr stemmen und würden in den nächsten Jahren zur Aufgabe gezwungen. Dem stimmte auch stv. Kreisbäuerin Rosmarie Messner zu und hob hervor, dass sich die Ferkelerzeuger mit umfangreichen und kostenträchtigen Vorgaben zur Ferkelkastration und zur Sauenhaltung auseinandersetzen müssen.
Corona habe aufgezeigt, wie wichtig funktionierende Strukturen vor Ort sind. Bäuerliche Familienbetriebe seien ein Garant für eine sichere Versorgung der Bevölkerung vor Ort. Es sei töricht, bei zunehmenden Herausforderungen wie dem Klimawandel nur noch auf wenige Schultern zu setzen.
Sehen Sie hierzu auch den Beitrag von TVA in der Mediathek: https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/regensburg-nichtstun-fuer-den-artenschutz/