Mischwald, Naturverjüngung - und waldorientierte Bejagung
Jahresversammlung der ARGE Jagdgenossenschaft im BBV-Kreisverband Regensburg
Nach der Begrüßung der Ehrengäste ging Vorsitzender Albert Robold auf einige Punkte der ARGE-Arbeit ein. Er bat die Jagdvorsteher und Waldbesitzer, die festgesetzten Abschusspläne zu erfüllen. Wichtig sei ein Mischwald bzw. klimafester Wald, ebenso aber auch die Naturverjüngung. Positiv bewertete der Vorsitzende die Aktivitäten des Landkreises zur Afrikanischen Schweinepest und zum Einsatzes von Nachtzielgeräten.
Die aktuelle Klimabrisanz beleuchtete Cornelius Bugl, stellvertretender Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg. Anhand der Temperaturerhöhung in den letzten Jahren machte Bugl deutlich, dass dies die Wälder nicht mehr verkraften. „Bewährte Baumarten kommen an ihre Grenze“, stellte er fest. Sein Rat: Mischwälder, auch wenn die meisten der künftigen Baumarten verbissgefährdet sind. "Wir müssen Baumarten ausprobieren, die nicht bei uns heimisch sind“, forderte er. Mit Blick auf die Jagdgenossen/Jäger plädierte Bugl für eine „waldorientierte Bejagung“ und „Solidarität mit den Waldbesitzern“. Besonders die Verbiss-Situation müsse sich ändern.
Die „Aktion Kitzrettung“ stellte die 1. Vorsitzende des Vereins Tierschutzhof Oberpfalz e.V. Annemarie Prem vor. Sie zeigte verschiedene Möglichkeiten zur Rettung von Rehkitzen in Feldern auf: Überfliegen mit einer Drohne mit Wärmebildkamera, Vergrämung und konventionelle Wiesenabsuche.
Zum immer wieder aktuellen Thema „Der Wolf in der Oberpfalz“ referierte Markus Martini, der Wolfsbeauftragte für die Oberpfalz und den Veldensteiner Forst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Für die Oberpfalz nannte er ein Wolfspärchen in Grafenwöhr und einen Totfund in Regenstauf. Martini gab schließlich Ratschläge bei einer Begegnung mit einem Wolf. Der Wolfsberater zeigte auch Maßnahmen zum Herdenschutz auf.
„Die Jagd ist der wichtigste Schlüssel beim Waldumbau“, stellte der 1. Vorsitzende des Bezirksjagdverbandes Regensburg Gerhard Schmautz in seinem Grußwort fest. „Ich bin sehr zufrieden und stolz darauf, wie wir im Landkreis Regensburg unterwegs sind und ein gutes Miteinander pflegen“, stellte Landrätin Tanja Schweiger in ihrem Grußwort fest. Sie wies auf die Waldbegehungen, die in den meisten Fällen erfolgreichen Abschusspläne, den im Landkreis quasi als Pilotprojekt genehmigten Einsatz von Nachtzielgeräten und das Paket an Maßnahmen gegen das Schwarzwild und die Afrikanische Schweinepest hin. „Seit dem Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ ist die Welt anders, die Politik immer mehr ideologisch unterwegs“, kritisierte BBV-Kreisobmann Johann Mayer gleich zu Beginn seines Grußwortes. Auch er sprach sich mit Blick auf den notwendigen Waldumbau für mehr Gespräche und größere Abstimmung mit den Jägern aus und appellierte an die Bauern, Vorschriften wie das Mähen von innen nach außen ernst zu nehmen. Auch er sprach die Afrikanische Schweinepest an und riet den Landwirten, so lange noch möglich Versicherungen abzuschließen.