Ortsbäuerinnentagung in Deuerling
Hau(p)tsache gesund ist das neue Gesundheitsthema
"Der Mensch steht im Mittelpunkt". Mit dieser Aussage eröffnete Kreisbäuerin Rita Blümel die Hebstortsbäuerinnentagung im Gasthaus Goss in Deuerling und stellte fest, dass zurzeit das Tierwohl und vieles andere im Vordergrund stehe und nicht der Mensch. "Wir müssen aufstehen und emotional sagen, wie es uns geht", folgerte sie und forderte die Ortsbäuerinnen auf, Landwirtschaft herzuzeigen und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Die Herausforderungen für die bäuerlichen Familien und die damit verbundenen Belastungen hätten deutlich zugenommen. Dies würden auch die Auswertungen der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, die Anrufe beim Montagstelefon und die Anfragen bei der bäuerlichen Familienberatung der Diözese Regensburg zeigen. Wenn der Landwirt als Mensch nicht mehr funktioniere, gebe es auch immer weniger regionale Produkte, betonte Blümel. Stv. Kreisbäuerin Rosmarie Messner berichtete von den zahlreichen Aktionen, Projekten, Veranstaltungen und Lehrfahrten der Landfrauen seit der letzten Tagung mit Hilfe einer Bilderschau, gestaltet von Vorstandsmitglied Beate Stadler-Weikl. Messner wies auf das vorhandene psychosoziale Netzwerk hin und warb um weitere Unterstützer.
Als neuer Ansprechpartner für Prävention im nördlichen Landkreisteil stellte sich Anton Zizler als langjähriger Mitarbeiter der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau (SVLFG) vor und legte in seinen Ausführungen besonderen Wert auf den ganzheitlichen Ansatz in Sachen Sicherheit und Gesundheit, Auf das neue Gesundheitsthema "Hau(p)tsache gesund" ging Sicherheitsberater und Gesundheitsmanager Meinrad Fußeder von der SVLFG in Landshut ein. Er bezeichnete den Hautkrebs als "Hauptberufskrankheit in der Landwirtschaft." Über die Hälfte der 4862 neu bei der SVLFG registrierten Berufskrankheitsfälle würden auf den Hautkrebs entfallen. Der weiße Hautkrebs würde weiter stark ansteigen. Das hänge auch mit dem Klimawandel und der erhöhten UV-Einstrahlung, vor allem in den Sommermonaten, zusammen. Die meisten Hautkrebsfälle betreffe die Alterstufe 55 +, da viele in dieser Altersgruppe aufgrund ihrer Außentätigkeit bereits eine entsprechende Lebensarbeitsdosis erhalten hätten. Jeder Sonnenbrand erhöhe die Gefahr einer Hautkrebserkrankung. Personen mit Muttermalen sollten regelmäßig zum Hautarzt gehen und sich untersuchen lassen. Der beste Schutz sei, die Gefahr zu meiden und sich in der Mittagszeit nicht einer starken Sonneneinstrahlung auszusetzen. Im Weiteren empfahl Fußeder, die Haut und den Kopf zu bedecken sowie die Haut einzucremen. Hier gelte der Grundsatz "Viel hilft viel."Im Anschluss daran führte er eine Hautmessung und ermittelte dabei den Melaningehalt der Haut.einer Ortsbäuerin. Damit könne man auf die Eigenschutzzeit der Haut gegen UV-Strahlung schließen. Er empfahl, einen Hautschutzplan zu erstellen und aktiv Sonnenschutz zu betreiben.
Als neuer Leiter des AELF Regensburg stellte sich LD Helmut Melchner vor. Es sei viel Unmut und Unsicherheit bei den Landwirten vorhanden betonte er und erklärte, dass es eine Aufgabe des Landwirtschaftsamtes sei, Landwirtschaft und Gesellschaft zusammen zu bringen. Er bezeichnete die Ortsbäuerinnen als wichtige Botschafterinnen des ländlichen Raumes und wies auf den Punkt Ernährung hin, der als Türöffner für landwirtschaftliche Themen genutzt werden sollte.
In die gleiche Kerbe schlug Kreisobmann Johann Mayer mit seinen Worten. So rücke die "Lebensökonomie" wieder in den Vordergrund. Das Wissen dazu sei bei den Landfrauen verankert. Leider verliere die Gesellschaft den Bezug zu "Leben und Leben lassen." Er bat die Landfrauen als Botschafterinnen der Landwirtschaft und der bäuerlichen Familienbetriebe bei der Darstellung, was Landwirtschaft kann und leistet, nicht nachzulassen.
Abgerundet wurde der Landfrauentag mit der Vorstellung von Veranstaltungsthemen und Informationen zur Erwachsenenbildungsarbeit im BBV durch Kreisbäuerin Rita Blümel und Geschäftsführer Josef Wittmann.
Interessierte Ortsbäuerinnen konnten noch an einer Brauereinführung mit Herrn Goss teilnehmen.