v.l. Hubert Hofmann (BBV Bezirksgeschäftsführer), Peter Huber (Direktor), Josef Wutz (Bezirkspräsident Opf.), Christian Spang (Dr. Spang GmbH), Knut Wichmann (ICP Braunschweig GmbH), Dr. Constantijn Steinhusen (TenneT), Dr. Reiner Lübke (TenneT) und Torsten Grampp (TenneT), Gerhard Stadler (Bezirkspräsident Ndb.) per Video zugeschaltet
Probebohrungen für den Südostlink: „Da lief einiges schief!“
Krisengespräch zwischen Bayerischen Bauernverband und TenneT
Auch in der Presse tauchen immer wieder Meldungen über Probleme auf der Trasse auf. „Bei den Probebohrungen lief einiges schief!“ waren sich die Präsidenten Gerhard Stadler und Josef Wutz deshalb einig. „Das ist auch der Grund, warum wir uns mit einem Beschwerdebrief an TenneT gewandt und um ein klärendes Gespräch gebeten haben.“
Zu diesem Gespräch kamen Anfang Oktober neben dem Gesamtprojektleiter des Südostlink Dr. Constantijn Steinhusen mit seinem Team auch die beauftragten Geschäftsführer der Bohrfirmen Christian Spang (Dr. Spang GmbH) und Knut Wichmann (ICP Braunschweig GmbH) nach Regensburg. „Uns ist klar, dass bei den Probebohrungen für den Südostlink große Fehler gemacht wurden. Deshalb sind wir hier und suchen gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband nach Lösungen.“ erklärte Steinhusen.
BBV Bezirksgeschäftsführer Hubert Hofmann zeigte auf, was bei den Probebohrungen die größten Problem bereitete: „Die meisten Beschwerden kommen daher, dass Bohrtrupps z.T. mit schwerem Gerät auf wassergesättigten Böden unterwegs waren und massive Flurschäden verursacht haben. Darüber hinaus kam es vor, dass weder vor noch nach den Bohrungen Kontakt zu den Eigentümern und Bewirtschaftern gesucht wurde um beispielsweise Bauerlaubnis, Bohrtermin oder Flurschäden zu besprechen.“ Direktor Peter Huber bemängelte, dass die Entschädigung für die betroffenen Landwirte in einigen Fällen unbefriedigend ausfiel. So seien Folgeschäden bei gravierenden Verdichtungen oder der Zeitaufwand für die Regulierung der Schäden unberücksichtigt geblieben.
Dabei sichere TenneT regelmäßig den vom Südostlink betroffenen Landwirten, dem BBV und auch gegenüber den Behörden umfangreiche Bodenschutzmaßnahmen zu. Zum jetzigen Zeitpunkt sei jedoch festzustellen, dass bei den Vorarbeiten zum Südostlink der Bodenschutz stark vernachlässigt worden sei, waren sich die BBV-Vertreter einig. „Leider beschädigt dieses Vorgehen schon vor der eigentlichen Baumaßnahme viel Vertrauen bei unseren Landwirten und Grundstückseigentümern“, ist sich Gerhard Stadler sicher, der per Video zugeschaltet war. Gemeinsam mit den beiden beauftragten Geschäftsführer der Bohrfirmen betonte Steinhusen, dass man die Versäumnisse tatsächlich einsehe und ernsthaft an Lösungen arbeite. „Wir haben die Fehler, die auf der Trasse passiert sind, analysiert. Ein erster Schritt ist, dass Flur- und Aufwuchsschäden künftig von der Landsiedlung aufgenommen und bewertetet werden. Die Beweissicherung im Vorfeld sowie die Schadensregulierung sollen, wo möglich, unter Einbeziehung der betroffenen Landwirte erfolgen“. Damit ginge eine objektive Bewertung der Schäden mit einer durchgängigen Kommunikation einher. „Uns ist bewusst, dass die Energiewende und der Netzausbau v.a. für uns Landwirte eine große Herausforderung darstellt. Deshalb ist es umso wichtiger, einen Umgang auf Augenhöhe zu pflegen. Dazu gehört es, die Belange der Landwirtschaft auch beim Bodenschutz ernst zu nehmen und für einen angemessenen Interessensausgleich zu sorgen“, meinte Josef Wutz abschließend. Man würde das Verfahren weiterhin kritisch begleiten und sich für konstruktive und gerechte Lösungen im Sinn der Bauern einsetzen.