Traditionelle Aussprache mit Präsident Walter Heidl
Rege Beteiligung bei Videokonferenz
Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Oberpfalz Josef Wutz zeigte sich bei der Begrüßung sehr erfreut über die rege Beteiligung an dieser Videokonferenz, die wegen Corona heuer nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte.
Ein wesentliches Thema war die Ausweisung der roten und gelben Gebiete bei der Düngeverordnung. Insbesondere bei den roten Grundwasserkörpern, wo bisher keine Regionalisierung stattgefunden hat, muss dieser Schritt umgehend nachgeholt werden, forderte Heidl. „Bereiche mit unbelasteten Messstellen sind dabei schnellstmöglich aus der roten Gebietskulisse auszunehmen.“
Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass auch die Herausnahme von Einzelflächen ermöglicht werden muss, wenn eine gewässerschonende Bewirtschaftung anhand von einzelbetrieblichen Daten belegt werden kann.
Auch die katastrophale Lage auf dem Schweinemarkt wurde angesprochen. Heidl verdeutlichte, dass sich der Bauernverband für notwendige Maßnahmen einsetzt, um den Rückstau bei den Schlachtungen abzubauen. Um besonders schwer betroffene Betriebe zu erhalten sind jetzt Finanzhilfen notwendig. Hier werden intensive Gespräche geführt.
Präsident Wutz wies darauf hin, dass es in der Oberpfalz nach wie vor viele, insbesondere kleinere Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung gibt. Zwar werden seit vielen Jahren nur noch Laufställe gebaut, dennoch kann nicht jeder Betrieb diese hohen Investitionen leisten und bei manchen Betrieben fehlen auch die baulichen Möglichkeiten. Präsident Heidl verdeutlichte, dass sich der Bayerische Bauernverband schon sehr früh um dieses Thema gekümmert hat. „Wir haben deshalb die Kombinationshaltung als mögliche Alternative in die Diskussion gebracht und haben uns gegen eine Befristung der Anbindehaltung ausgesprochen, weil dadurch viele, insbesondere kleinere Betriebe aufgeben müssten. Hier sind auch die Marktpartner zu eine verantwortungsvollen Handeln aufgefordert, so Heidl.
Ein wichtiger Erfolg konnte beim Beitragszuschuss zur landwirtschaftlichen Alterskasse erzielt werden, berichtete Heidl. Gerade Betriebe mit niedrigem Einkommen sollten sich an die BBV Geschäftsstelle wenden, damit diese wichtige Hilfe, die im Zusammenhang mit der Diskussion um die Grundrente erreicht werden konnte, in Anspruch genommen werden kann. Auch bei der landwirtschaftlichen Krankenkasse konnten durch den Einsatz des Berufsstandes notwendige Mittel zur Stabilisierung des Beitrages erreicht werden.
Wichtiges Thema im letzten Jahr war auch der Erhalt der Mehrwertsteuerpauschalierung in der Landwirtschaft. Es ist gelungen, diese Regelung für Betriebe unter 600.000 € Umsatz, zu erhalten. Damit konnten für sehr viele Betriebe in der Oberpfalz zusätzliche bürokratischen Aufwendungen abgewendet werden.
Von den Diskussionsteilnehmern wurden große Probleme durch Biberschäden angesprochen. Es wurde berichtet, dass auch viele Teichwirte in der Oberpfalz mit erheblichen Ausfällen durch Fischotter zu kämpfen haben. Heidl verdeutlichte, dass diese Themen vom Bayerischen Bauernverband immer wieder aufgegriffen und intensiv in die politische Diskussion eingebracht werden. Hier geht es darum, verträgliche Lösungen und eine fairen Interessensausgleich zu finden.