Austausch mit MdL Martina Fehlner
SPD-Landtagsabgeordnete zu Besuch
Darüber haben sich die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner und Stefan Köhler, der Aschaffenburger Kreisobmann, Präsident des Bezirksverbandes Unterfranken und Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes bei einem Vor-Ort-Termin im unterfränkischen Wiesen ausgetauscht.
Mutterkuhbetrieb ist Teil des Programmes „Grünland Spessart“
Köhler führte die SPD-Abgeordnete über seinen eigenen Betrieb, auf dem er 175 Rinder, Mutterkühe mit Kälbern und Nachzucht, hält. Er bewirtschaftet rund 150 ha Grünland, davon 70 Hektar als Weide. Der Hof ist Teil des Markenprogrammes „Grünland Spessart“ – eine gemeinsame Initiative aus Landwirtschaft, Landschaftspflege, Naturschutz und Regionalmanagement im Spessart, das sich unter anderem der Weidehaltung verschrieben hat. Gras, Heu und Silage produziert Köhler selbst, auf chemische Düngemittel verzichtet er ganz bewusst. Mit seinem Betrieb nimmt der Landwirt außerdem am Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) des Freistaates teil, das umweltschonende Bewirtschaftungsmaßnahmen fördert. Das qualitativ hochwertige Färsenfleisch wird sowohl regional geschlachtet als auch bei einem heimischen Metzger oder direkt verkauft.
Über den richtigen Umgang mit dem Wolf
Eines der Themen, über das Martina Fehlner mit dem BBV-Umweltpräsidenten sprach, war das Wolfsmanagement im Freistaat. Der Umgang mit dem Wolf, der sich derzeit seine einstigen Lebensräume zurückerobert, wird nach wie vor sehr kontrovers diskutiert. Dem Tierschutz und dem Erhalt einer seltenen Tierart steht der Schutz von Weidetieren entgegen. Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich dafür ein, dass sich der Wolf in seinem natürlichen Lebensraum bewegen darf. Um einen Ausgleich möglichst aller Interessen zu erzielen, wünscht sich Köhler allerdings ein besseres, wissenschaftlich fundiertes Wolfsmanagement.
Ökomodellregionen als Chance
Diskutiert wurden auch die Chancen von Ökomodellregionen und die zunehmende Bedeutung von nachhaltiger Bewirtschaftung in der Landwirtschaft. Große Einigkeit herrschte vor allem darin, was die notwendige Förderung von regionalen Produkten angeht, aber auch die Sensibilisierung der Verbraucher für qualitativ gute und regional erzeugte Lebensmittel.
Mehr Grundwasser-Messstellen nötig
Ein großes Anliegen, das die SPD-Politikerin und der BBV-Bezirkspräsident teilen, ist nicht zuletzt die notwendige Ausweitung von Grundwasser-Messstellen zur Ermittlung von Nitrat-belasteten Gebieten. Da nach wie vor zu wenige dieser Messstellen bestehen, werden die Ergebnisse möglicherweise verzerrt dargestellt. So könnten landwirtschaftliche Flächen ungerechtfertigt in „rote Gebiete“ fallen und dadurch strengere Düngeauflagen erhalten. Fehlner sagte zu, sich im Bayerischen Landtag weiterhin für ein dichteres Messnetz einzusetzen.