Hans Stöttner
© Anton Hötzelsperger
Hans Stöttner (1933 - 2022)

Hans Stöttner verstorben

Kämpfer bis zum Schluss

15.09.2022 | Zum Tod von Hans Stöttner

Text und Foto von Anton Hötzelsperger

Mit seinem Tod verliert Bayern ein hoch geschätztes Mitglied des Bauernstandes, der mit seiner pragmatischen Herangehensweise die Interessen der Landwirtschaft auf oberbayerischer Bezirksebene und darüber hinaus nachhaltig vertrat“ – mit dieser Einschätzung reagierte die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner auf den überraschenden Tod von Hans Stöttner aus Prutting. Stöttner verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 89 Jahren, er entstammte einer bäuerlichen Familie von Nendlberg in der Gemeinde Prutting, hatte mit seiner Frau Maria fünf Kinder und machte 1964 den Meister in der allgemeinen Landwirtschaft mit Fachseminaren.

Gut kann sich die Landtagspräsidentin noch an das Jahr 1994 erinnern, als sie gemeinsam mit Adolf Dinglreiter, Sepp Ranner, Gabi Bauer und Hans Stöttner bei den Landtags-, Bezirkstags- und Kommunalwahlen für die CSU antraten und anschließend gemeinsam im Kreistag Rosenheim vertreten waren. Adolf Dinglreiter als langjähriger Weggefährte von Hans Stöttner erinnert sich: „Der Hans hat sich sehr viel um die Landwirtschaft bemüht, er war aber auch für alle anderen Belange der Bürger Ansprechpartner. In unseren Aufgaben für Land- und Bezirkstag haben wir eng und gut zusammengearbeitet“. Eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit hatte der Verstorbene auch mit seiner Heimatgemeinde Prutting, dessen langjähriger Bürgermeister Hans Loy war mit ihm seit 1976 in verschiedenen Aufgaben und Gremien zusammen. Loy bezeichnete den leidenschaftlichen und auch gerne streitbaren Hans Stöttner als Initiator für das neue Feuerwehrhaus, für die neue Turnhalle sowie für den neuen Sportplatz und das Sportheim, auch die Errichtung des Dorfstadels fand seine Unterstützung . Sein allerliebstes Kind war – so ergänzend Bürgermeister-Nachfolger Johannes Thusbaß – der Kindergarten, den Hans Stöttner gegründet hat, über 40 Jahre geprägt hat und dem er noch bis vor zwei Jahren als Geschäftsführer gedient hat.

„Bei all den vielen und verschiedenen Schanzeln, die der Hans hatte, blieb er doch immer Bauer mit Leib und Seele“ – so die vormalige Landtagsabgeordnete und Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl. Sie bewunderte vor allem die schier nicht endende Energie und die viele Zeit, die sich Hans Stöttner neben seiner eigenen Hof- und Stallarbeit für die Belange der ländlichen Bevölkerung nahm.

                                                                                                 

„Hans Stöttner hat den Maschinenring Rosenheim zu dem gemacht, was er heute ist, er war in vielen Belangen Vorreiter und noch vor wenigen Wochen hoch interessiert bei unserem Tag der offenen Tür in unserem neuen Domizil in seiner Heimatgemeinde Prutting“. Wie Franz Blinninger als Vorstand des Maschinenrings weiter erinnerte, war Stöttner 38 Jahre MR-Vorsitzender und lange Zeit auch ehrenamtlicher Sprecher der Oberbayerischen Maschinenringe und stellvertretender MR-Landesvorsitzender für Bayern. Rund 25 Jahre gehörte Hans Stöttner dem Oberbayerischen Bezirkstag an, seine Nachfolgerin Eleonore Dambach bezeichnete ihn als Mann, der sich in die Pflicht nehmen ließ und als kommunalpolitisches Vorbild, der 61 Jahre der Christlich-Sozialen-Union angehörte. Auch das Feuerwehrwesen lag dem Verstorbenen am Herzen, in seiner Zeit als Kommandant (36 Jahre) und als Vorstand (21 Jahre) zeigte er mitverantwortlich für insgesamt 120 Leistungsprüfungen bei der Pruttinger Feuerwehr, zudem war er lange Jahre Kreisbrandmeister und dabei für elf Feuerwehren zuständig. Die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten und Zugehörigkeiten zu Vereinen und Initiativen könnte noch weit verlängert werden, für die Wertschätzung, die Hans Stöttner erwidert wurde, sprechen die bereits 1978 erfolgte Verleihung des Bundesverdienstordens, höchste landwirtschaftliche Auszeichnungen und die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatgemeinde Prutting.