Insekten und Bienen erhalten
Bienenwettbewerb 2017 von RegRo e.V.
Im Juni 2017 hat sich der Verein zur Förderung der Regionalentwicklung im Raum Rosenheim e.V. (RegRO) zu einem Wettbewerb mit dem Motto „Es summt um Chiemsee, Inn und Mangfall“ auf die Suche nach Landwirten, Ortsverbänden oder Kommunen gemacht, die sich mit gezielten Aktionen für den Bienenschutz einsetzen.Mit gezielten Aktionen setzen sich die Bewerber dem Rückgang der Honig-, Wildbienen und anderen Bestäubern entgegen, denn fast jede/r kann auf ganz individuelle Weise dazu beitragen, den Rückzug der Insekten aufzuhalten.
Gesucht wurden die „Macher“ und die zugehörigen Projekte, die zu diesem wichtigen Thema schon etwas leisten und RegRo sowie seine Kooperationspartner Landkreis Rosenheim, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim, Chiemsee Alpenland und der Bayerische Bauernverband sind fündig geworden. Der Verein unter seinem ersten Vorsitzenden Sebastian Friesinger zeigt sich begeistert von den vielen tollen Ideen, die im Raum Rosenheim schon gelebt werden.
Kurz vor dem Frühlingsbeginn und damit kurz vor dem Beginn der Arbeiten draußen prämiert der Verein RegRo die jeweils drei besten und pfiffigsten Projekte in den Kommunen und der Landwirtschaft. Im Gasthof zur Post in Rohrdorf kamen die Preisträger zusammen, die mit ihren eindrucksvollen Bewerbungen die Vorstandschaft von RegRo überzeugt haben.
Kommunen bringen sich ein
Bei den Kommunen sind die Preisträger die Gemeinde Eggstätt, die im Jahr 2017 auf fünf kommunalen Grundstücken wieder Blumenwiesen angelegt hat, um für die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten einen Lebensraum zu bieten. Die Gemeinde legt bereits seit dem Jahr 2014 diese Blühflächen an, die allgemein auch von der Bevölkerung positiv aufgenommen werden, teilweise auch nur, um Blumen für den Hausgebrauch kostenlos „abzuernten“.
Auch die Gemeinde Söchtenau hat einige „Bienentätigkeiten“ angestoßen, wie die „bienenfreundlichen“ Mäharbeiten, die nun erst später im Jahr stattfinden und der Grasschnitt bleibt dann noch einige Tage zum Aussamen liegen, was durch ein extra angeschafften Mäher ermöglicht wird. Weiter wurden einige Blumenwiesen angelegt, deren Boden für die Bepflanzung besonderts vorbereitet wurde. Auch mit der Eingrünung von Gewerbe und Baugebieten zusätzlich mit Obstbäumen, auch vor dem Bauhof und dem Rathaus, wird für die Bienen ein guter Lebensraum geschaffen. Sogar ein Bienenvolk wurde auf dem Bauhof angesiedelten und einem Imker aus der Region ermöglicht, seine Bienenkästen im Gemeindebereich aufzustellen.
Schon seit Anfang der 80er Jahre bemüht sich die Stadt Wasserburg um die Förderung der Honigbienenhaltung, indem sie dem örtlichen Bienenzuchtverein ein Grundstück überlassen hat, der darauf bis heute in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband einen Lehrbienenstand betreibt. Jüngst wurde in Zusammenarbeit mit dem Wasserburger Gartenbauverein und einem Landwirt eine Streuobstwiese angelegt, die eine nachhaltige insektenfreundliche Bewirtschaftung erfährt und wo gemeinsam mit dem Imker ein Modellprojekt entwickelt wurde, um die Lebensbedingungen der Blüten bestäubenden Insekten und damit auch die Artenvielfalt zukunftsbeständig zu verbessern. Somit ist ein Biotop entstanden, von dem Pflanze, Mensch und Tier profitieren. Weiter wurden Hecken mit Feldgehölzen, straßenbegleitende Baumpflanzungen mit Untersaat insektenfreundlicher Blühflächen und mehrjährigen Blühflächen, Grabenöffnungen und Pflanzungen von Frühjahrsblühern geschaffen.
Landwirte mit pfiffigen Ideen
Bei den Landwirten ist Josef Stuffer aus Au bei Bad Feilnbach einer der Preisträger, stellvertretend für den ganzen Ortsverband. Die Auer Bauern bauen schon seit Jahren an Feldrändern Blühstreifen an. Vorrangig an Maisflächen um der Natur und Umwelt etwas zurück zugeben. Dabei wird das Projekt seit Beginn finanziell auch die Jagdgenossenschaft Au. Der Landwirt Josef Rauscher übernimmt dann für alle die Saat.
Der Ortsverband Vogtareuth hat sich gemeinsam dem Projekt Blühstreifen angenommen und dabei Unterstützung von der Jagdgenossenschaft Vogtareuth, dem Raiba Lagerhaus Griesstätt/Halfing und Andreae Saaten bekommen. So haben 15 Landwirte eine Fläche von 10.000 Metern und 3 Metern Breite geschaffen, die damit in der Summe 3 ha Blühstreifen darstellen. Ortsobmann Johann Mayerhofer und Vorstandsmitglied Emmeram Bock haben die Ansaat der Blühstreifen übernommen und konnten damit besonders ausgezeichnet werden.
„Wir hoffen, dass sich noch viele weitere Kommunen und Landwirte durch die Aktionen, Ideen und dem Vorbild der Preisträger inspiriert fühlen“, formulierte Sebastian Friesinger in seiner Laudation seinen Wunsch in einen weiteren Ausbau der Aktivitäten rund um den Bienen- und Insektenschutz. „Der Verein RegRo wird seine Ausschreibung in jedem Fall laufend weiterführen, um in der Region den Bedingungen für diese wertvollen Tiere zu erhalten“.