Landfrauentag Rosenheim 2022
Landwirtschaft und Landfrauen
Professorin Dr. Münch machte zunächst Werbung in eigener Sache, denn sie bot den jungen Meisterinnen und Hauswirtschafterinnen, die geladen waren, eine Stelle als Serviceleitung in der Akademie an. Damit hatte sie direkt die ganze Aufmerksamkeit.
Münch beobachtet, dass sie Welt komplizierter geworden ist und dass wir in unkomfortablen Zeiten leben. „In Deutschland war es lange sehr gut und jetzt kommen viele Unsicherheiten wie der Krieg, die Pandemie, Radikalisierung, Bedrohung und Inflation“, macht die Professorin fest. Die Aufbruchstimmung ist in vielen Bereichen feststellbar und so bringt das geänderte Konsumverhalten die Landwirtschaft in Schwierigkeiten. „Streit hat es immer gegeben, aber die Gesellschaft wird unversöhnlicher bei verschiedenen Themen, was auch durch die breite Auswahl der Medien zusätzlich verstärkt wird. Waren Streitpunkte früher eher politisch, lässt es sich nun schwerer trennen“, so die Direktorin. Wenn Ziele erreicht werden sollen, dann ist Geschlossenheit eine der wichtigsten Voraussetzungen, auch in der Verbandsarbeit. Die Referentin ruft dazu auf, eine gemeinsame Linie zu finden, damit ein Vorhaben gelingen kann.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass Auflehnung gegen die Führung, sei es in Politik oder Gesellschaft, persönlicher wird.
Geschlossenheit macht stark
Münch betont: „Wer gehört werden will, braucht die Stärke des Verbandes und der sollte ein geschlossenes Bild abgeben, damit die Politik ihn ernst nehmen kann.“ An dieser Stelle spielen die Landfrauen eine entscheidende Rolle, denn sie stellen in der Familie und auf dem Hof, im Dorf und im Verband der Rückhalt her und spiegeln es nach außen. „Die Gesellschaft nimmt Eure gute Arbeit wahr und kann damit den Verband und die Landfrauen einordnen“, bestärkte Münch. Um dem Populismus und den Manipulationen entgegenzuwirken, sollte man sich nicht gegen andere Lebensformen abschotten, sondern aus dem eigenen sicheren Standpunkt vermitteln. Damit leisten die Landfrauen etwas für die Gemeinschaft und geben der Gesellschaft eine Identität. „Die aktuellen Wahlen im Bauernverband sind ein gutes Beispiel für politische Bildung, denn das ist gelebte Demokratie. Wenn der Verband mit seinen Mitgliedern ein geschlossenes Bild abgibt, dann wird damit auch die Gesellschaft gestärkt.“, ermutigt die Professorin. Die Landfrauen machen sich für die Gesellschaft verdient, indem sie Heimat und Stabilität schaffen, Bezugspunkte setzen, soziale Arbeit einbringen. Das tut alles gut.
Kreisbäuerin Katharina Kern bedankte sich bei Professorin Dr. Münch für den sehr aufbauenden Vortrag, der guten Zuspruch für die Arbeit der Landfrauen und den Verband bietet.
Den Bericht zum Rosenheimer Landfrauentag 2022 finden Sie hier.