Hohe Asten
© Anton Hötzelsperger
Mit Blick ins Inntal – v.l.: 1. Vorsitzender Josef Grandl, Schriftführerin Renate Gartmeier, Schulleiterin Anna Bruckmaier beim Amt für Landwirtschaft, Wolfgang Hampel, ehemaliger Behördenleiter AfL, Hedwig Voggenauer, Mitglied der Vorstandschaft und Hohe-Asten-Wirt Bernhard Astl.

Landwirtschaftsschule Rosenheim

Zuvor Festakt in Rosenheim und Volksmusik in Wasserburg

14.08.2023 | Das 100jährige Bestehen der land- und hauswirtschaftlichen Fachbildung können in diesem Jahr die Landwirtschaftsschule Rosenheim und der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) Rosenheimer Land feiern. Anlass für das Jubiläum sind die Gründungen der Landwirtschaftsschule Wasserburg im Jahr 1921, der Landwirtschaftsschule Rosenheim im Jahr 1922 sowie der Verbände ehemaliger Landwirtschaftsschüler Wasserburg im Jahr 1922 und Rosenheim im Jahr 1924.

Text und Fotos von Anton Hötzelsperger

Nach dem Festakt mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in der Rosenheimer Landwirtschaftsschule und dem kürzlichen Volksmusikschmankerl im Wasserburger Rathaus erfolgte mit dem Almtag auf der Hohen Asten der dritte und abschließende Festakt.

Zum Jubiläums-Almtag konnte VLF-Vorsitzender Josef Grandl zahlreiche wind- und wetterfeste sowie wanderfreudige Mitglieder, Ehemalige und Ehrengäste auf Deutschlands höchst gelegenem, voll bewirtschafteten Bauernhof (1.108 m) in der Gemeinde Flintsbach willkommen heißen. Der besondere Gruß von Grandl, der seit 1998 in Wasserburg und seit 2017 im Rosenheimer Land VLF-Vorsitzender ist, galt Monsignore Thomas Schlichting aus München. Der Leiter vom Resort Seelsorge im Ordinariat des Erzbistums München-Salzburg hat seit rund 30 Jahren die Hohe Asten für ein alljährliches großes Familientreffen auserwählt und machte sich ebenfalls von Flintsbach aus zu Fuß auf den Berg. Dort angekommen konnte aufgrund des Wetters allerdings der Gottesdienst nicht an der Kapelle stattfinden, zusammen mit den Mitgliedern der Musikkapelle Flintsbach wurde Platz unter Vordach und Schirmen gesucht und gefunden. Monsignore Schlichting sprach angesichts des Veranstaltungstages vom 6. August („Tag der Klärung des Herrn“) von einem Tag der Wendepunkte und sagte: „Am 6. August 1945 war die erste Atombombe ein gewisser Wendepunkt, am 6. August 1806 ging das Heilige Römische Reich zu Ende und am 6. August 1978 verstarb Papst Paul VI, nach ihm begann mit den Päpsten Johannes Paul I und Johannes Paul II ebenfalls eine neue Ära“. Ein Vergelt´s Gott des Geistlichen galt der Gastwirtsfamilie Astl, sie sorgten nämlich für selbst gebackene Hostien nach kirchlichen Vorgaben. Schlichting erinnerte an Gottes wunderbare Schöpfung, die über Generationen von den Landwirten gepflegt und erhalten wird und an die gute Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die täglich auf den Tisch kommen. In diesem freute sich auch Bezirksrat Sebastian Friesinger, dass der Gasthof auf der Hohen Asten beim kommenden Rosenheimer Bauernherbst aktiv mit dabei ist. Weitere Ehrengäste des VLF waren Anna Bruckmaier, Schulleiterin bei der Landwirtschaftsschule Rosenheim, der vormalige Behördenleiter Wolfgang Hampel, Ehrenkreisbäuerin Annemarie Biechl sowie die Kreisbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes Katharina Kern und Maria Fischbacher.

© Anton Hötzelsperger Hohe Asten
Bernhard Astl begrüßt die Gäste und erläutert, wie die Landwirtschaft auf dem Betrieb umgesetzt wird.

Land- und Gastwirtschaft Hohe Asten: uralt und neue Sorgen

Bernhard Astl, Wirt auf der Hohen Asten gab mit einem kurzen Vortrag und bei einer Hausführung Einblicke auf ein nicht nur hoch gelegenes sondern auch auf ein uraltes Anwesen, das bereits vor 1.100 Jahren erstmals erwähnt wurde, seit 1512 in Familienbesitz ist und heuer zum 1. Januar durch ihm von seinen Eltern übernommen worden ist. Wegen steiler Flächen bedarf es für die Bewirtung viel Handarbeit und einige Spezialmaschinen. 13 Milchkühe plus Nachzucht, 50 Schafe (davon 25 Mutterschafe), zwei Pferde und im Sommer 40 Kalbinnen und sieben Pferde als Pensionstiere ergänzen die Gastwirtschaft mit 80 Innen- und 120 Außenplätzen. Die größten Probleme und Herausforderungen sind laut Bernhard Astl große Beutegreifer, die Trockenheit auf der Alm (weswegen ein Wasserbehälter errichtet wurde) sowie Bürokratie und Verwaltungswahn.