Gastgeber Gisela und Johann Schober begrüßten viele Teilnehmer
© Maria Riepertinger

Neustart mit Kalbinnen und Ferienwohnungen

Betriebsbesichtigung bei Familie Schober am Samerberg

09.08.2024 | Einladung des Arbeitskreises Nebenerwerbslandwirtschaft zur Betriebsbesichtigung

Wie kann der Neueinstieg in den Betriebszweig Ferienwohnungen gelingen? Welche bürokratischen Hürden können auftauchen, wenn man einen Stall für Kalbinnenaufzucht bauen will? Und lohnt sich das Ganze überhaupt? Diese und viele weitere Fragen beantworteten Gisela und Hans Schober bei der Betriebsbesichtigung auf ihrem Hof in Sattelberg auf dem Samerberg. Rund 100 Interessierte waren der Einladung der Arbeitsgemeinschaft Einkommenskombination und Nebenerwerb gefolgt und kamen zu Fuß oder in Fahrgemeinschaften von Roßholzen aus nach Sattelberg.

 

© Maria Fischbacher Neu errichteter Stall
„Im Rückblick kann man sagen, wir haben gute Entscheidungen getroffen – wir würden es wieder so machen“, erklärten Gisela und Hans Schober, die mit drei ihrer fünf erwachsenen Kinder und der Altenteilerin auf dem Hof leben.
Der Weg zum jetzigen Betriebskonzept war jedoch alles andere als leicht: im Jahre 2011 zerstörte ein verheerender Brand den größten Teil des Anwesens. Die Schobers beschlossen daraufhin, den Betrieb von Grund auf umzustrukturieren. Sie trennten sich von den Milchkühen und erbauten im Jahr 2013 neben dem Hofgebäude einen neuen biokonformen Laufstall für Kalbinnen. Hans Schober schilderte den Besuchern, darunter Kreisobmann Sepp Andres und Landtagsabgeordnete Sepp Lausch und Sebastian Friesinger, eindrucksvoll die vielfältigen bürokratischen Hürden rund um dieses Bauvorhaben.

Zu Beginn kamen die Kalbinnen als Pensionstiere aus verschiedenen Milchviehbetrieben zum Schoberhof. 2018 erfolgte die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft beim Verband Naturland. Seither arbeiten die Schobers mit einem festen Vertragsbetrieb zusammen. Am früheren Platz der Tenne wurden drei Ferienwohnungen errichtet, die 2016 eröffnet werden konnten. Gisela Schober leitet diesen Betriebszweig hauptverantwortlich und gestaltet ihn authentisch nach ihren Vorstellungen. Ihr Mann unterstützt sie dabei und kümmert sich um die Landwirtschaft mit Grünland und Forst. Außerdem geht er drei Tage pro Woche einer außerlandwirtschaftlichen Arbeit nach.

© Maria Fischbacher Gisela und Johann Schober
Gisela und Hans Schober gaben den Besucherinnen und Besuchern vielseitige Einblicke in ihrem Arbeitsalltag und stellten ihre ganz persönlichen Erfolgsfaktoren vor. „Wir können jetzt auch mal zusammen wegfahren, das ging früher nicht. Uns geht es gut“, sind sich die beiden einig. Die Besucherinnen und Besucher waren von der Energie und der optimistischen Tatkraft beeindruckt, mit der Familie Schober den Schicksalsschlag gemeistert hat. Im Anschluss an den offiziellen Teil mit Vorstellung und Hofführung gab es noch viel Gelegenheit zum Ratschen und Austauschen.
Text: Bettina Hanfstingl