Rosenheimer Bauernherbst
© Anton Hötzelsperger

Rosenheimer Bauerherbst beim Fischerstüberl in Attel eröffnet

Mehr Wertschätzung und Wertschöpfung wichtig für Grundversorgung

17.09.2024 | Rosenheimer Bauernherbst

Seit 22 Jahren gibt es im Rosenheimer Land einen „Rosenheimer Bauernherbst“.

Text u. Fotos: Anton Hötzelsperger

„Ziel aller gemeinsamen Anstrengungen ist es, das Bewusstsein für regionale und saisonale Produkte ebenso zu schärfen wie für einen Lebensmittelkreislauf, der bei uns von der Erzeugung über die Veredelung bis zur Vermarktung geschaffen wird“ – so zusammengefasst die Vorstellungen der einzelnen Teilnehmer. Sowohl Bauernverband, Amt für Landwirtschaft, Tourismusverband Chiemsee-Alpenland, Bürgermeister, Innungen und die Gastronomie haben in den bisherigen Jahren immer mehr Angebote geschaffen, die sich mit der Vermarktung von landwirtschaftlichen und weiteren Produkten aus der Region kümmern. Sepp Ranner, langjähriger Landtagsabgeordneter und Rosenheimer BBV-Kreisobmann sowie Annemarie Biechl, vormalige Landesbäuerin und 20 Jahre Bauernherbst-Schirmherrin erinnerten in ihren Darstellungen, dass es anfangs gar nicht so einfach war, auf die vor Ort erzeugten Produkte zur Sicherung der Grundversorgung bei Herstellern, Marktleuten, Händlern und Gastwirten aufmerksam zu machen und diese zu überzeugen. „In diesem Sinne danke ich Annemarie Biechl und Sepp Ranner als Pioniere, deren Weitblick hat sich so gut entwickelt, dass bayerische Gemütlichkeit bei uns in Rosenheim unmittelbar mit Regionalität zusammenhängt“ – so Kreisbäuerin Kathi Kern als aktuelle Schirmherrin. Dazu ergänzend sagte Irmgard Posch, seit gut sechs Wochen Bezirksbäuerin von Oberbayern und Nachfolgerin für die EU-Parlaments-Kandidatin Christine Singer: „Rosenheim war immer schon ein Vorreiter bei der regionalen Direktvermarktung und so waren sie auch Ideengeber für die große Bauernmarktmeile in München. Wir dürfen nur nicht mit dem Aufklären aufhören“. BBV-Kreisobmann Sepp Andres würdigte in diesem Zusammenhang das wertvolle Zusammenwirken von Handwerk und Landwirtschaft.

© Anton Hötzelsperger Rosenheimer Bauernherbst
2. Von links: Angelika Lohberger – Sebastian Friesinger – Hubert Lohberger – RFO – Florian Steffl beim Brotanschneiden

Brot und Wurst Beispiele für Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Handwerk

Beste Beispiele dieser gut funktionierenden und wohlschmeckenden Kooperation sind die heurige Bauernherbst-Wurst und das Bauernherbst-Brot. Vorgestellt wurden diese von Metzger-Innungsmeister Hubert Lohberger sowie von Bäcker-Innungsmeister Florian Steffl. Beide kulinarischen Genüsse zusammen sind ideal für Brotzeiten und Wanderungen und sie sind ein gutes Beispiel -so Landrat Otto Lederer in seinem Grußwort – dass durch mehr Wertschätzung auch mehr Wertschöpfung möglich ist. Dazu ergänzte der Landrat: „Der Bauernherbst von Rosenheim hat viele Facetten, er bietet zwei Monate eine anspruchsvolle Genusswelt und das nicht nur für unsere Gäste, sondern vor allem für die eigene Bevölkerung“. Sein besonderer Dank galt auch namens von Oberbürgermeister Andreas März Sebastian Friesinger als den Motor der Direktvermarktungsprojekte und nicht nur „ehebedingt“ seiner Frau Burgi. Der Rosenheimer Bauernherbst bietet in seinem gedruckten Kalender (erhältich bei Molkereien, VR Banken und Gemeinden) und auf www.bauernherbst.de eine Vielzahl an Brauchtums- und Einzelveranstaltungen, an Bauernmärkten, an Bauernherbst-Wirten und Hof-Cafes sowie an speziellen Terminen für Erntedank, Kirchweih und Leonhardi. Die Rosenheimer Schmankerlstraße – heuer am Freitag, 27. September inmitten von Rosenheim von 10 Uhr bis 15 Uhr – bezeichnete Otto Lederer als Leuchtturmprojekt, das immer mehr das Land in die Stadt bringt und somit Helfer ist, um Gutes aus der Region auch an den Kunden zu bringen. Matthias Eggerl vom „Fischerstüberl Attel“ (seit 1955 in Familienbesitz) kredenzte mit seinem Service und seiner Familie Käse-, Fisch- und Kuchenspezialitäten und erklärte einen seiner Grundsätze mit den Worten: „Global einkaufen könnte ich um ein Gutes billiger, regional anbieten ist für mich aber eine Selbstverständlichkeit“. Trotz des vielen Regens draußen herrschte nach den Präsentationen eine frohe Stimmung unter den Bauernherbst-Verantwortlichen und Direktvermarktungsförderern.