Infoveranstaltung Rosenheim
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Birgit Eggersberger und Claudia Steer berichten vom Projekttag Landwirtschaft in der Schule in Brannenburg.

"Schule fürs Leben" - wie gestalten wir einen Projekttag?

Betriebe und Fachexperten treffen sich zur Vorbereitung der Schulwoche "Schule fürs Leben"

28.10.2021 | Zu lebhaften Diskussionen kam es bei dem ersten Zusammentreffen der Betriebe und Fachexperten für das Projektfach „Schule fürs Leben“ des Kreisverbandes Rosenheim.

Nachdem der Start aufgrund von Corona sowohl in den Schulen um ein Jahr verschoben wurde und auch die Versammlung bereits zweimal im letzten Jahr kurzfristig abgesagt werden musste, hatten sich zwischenzeitlich viele Fragen aufgetan.

Kreisbäuerin Katharina Kern konnte gut 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Gasthaus Höhensteiger begrüßen. Damit waren gut ein Drittel der gemeldeten Betriebe und Fachexperten vertreten. Sehr interessant wurde es, als sich alle vorstellten und ihre bisherigen Erfahrungen mit Schul- und Kindergartengruppen mitteilten. Dabei wurde deutlich, welch ein breites Angebot die Bauern den Kindern bieten können. Durch Weiterbildungen und vor allem einem sehr großen Erfahrungsschatz aus unterschiedlichsten Begegnungen mit Kindern und auch Erwachsenen können die Bauern vor Ort für die Projektwochen ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Auswahlmöglichkeiten bieten.

Kreisbäuerin Katharina Kern betonte: „ Es ist wichtig, dass wir den Schulklassen im Rahmen der Projektwochen zeigen, wie ein Bauernhof aussieht und wo unsere Lebensmittel herkommen. Damit können die Schülerinnen und Schüler ein Bild bekommen, wie das Landleben wirklich ist.“. Sie schlug vor, dass sich die Beteiligten im Vorfeld eines Besuches Gedanken machen, was sie vermitteln wollen und auf welche Altersklasse sie sich einstellen.

Anita Ellmayr aus Tattenhausen berichtete als erfahrene Erlebnisbäuerin sehr eindrucksvoll von den Schulbesuchen. Sie zeigte den Ablauf eines Tages auf von der Begrüßung bis zum Abschluss und gab wertvolle Hinweise, wie so ein Tag für alle Beteiligten „rund“ laufen kann. Anschaulich gab sie wieder, wie sie die Kinder zum Mitmachen, Fragen und Mitdenken auffordert. Sie hatte zahlreiches Anschauungsmaterial dabei, was interessiert wahrgenommen wurde. Auch ihre Familie steht voll hinter den Besuchen von Schulklassen auf dem Bauernhof und sie stellt immer wieder fest, wie ein solcher Besuch bei den Kindern nachwirkt.

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Anita Ellmayr aus Tattenhausen beschreibt den Besuch einer Schulklasse auf ihrem Bauernhof.

Wie der Ablauf aussieht, wenn der Bauernhof quasi in die Schule kommt stellten Claudia Steer und Birgit Eggersberger aus Brannenburg beeindruckend mit einer Präsentation dar. Sie hatten gemeinsam mit 24 weiteren Bäuerinnen und Bauern im Juli 2019 an der Grundschule Brannenburg einen Landwirtschaftstag gestaltet, der noch immer nachklingt. Sie haben gemeinsam verschiedenste Projekte erarbeitet und dann unter den Beteiligten aus Brannenburg, Flintsbach und Degerndorf aufgeteilt.
Da gab es eine Nutztierstation, eine Fühlstation, Stationen mit landwirtschaftlichen Maschinen, eine Almstation, eine Küchenstation und viele andere Projekte. Die Kinder konnten beispielsweise bei der „Bibal-Station“ dabei sein, wie Küken im Ei heranwachsen und schlüpfen und dabei wurden selbst die „harten Jungs“ ganz weich. Es war für jeden etwas dabei und auch jetzt sind noch die bepflanzten Kübel vor der Schule ein Resultat dieser Aktion. Claudia Steer zieht als Fazit: „ Kinder glücklich – Bauern glücklich und die Dorfgemeinschaft wurde davon auch noch gestärkt.“.

Anhand dieser Beispiele können die Betriebe und Fachexperten sich vernetzen und eigene Ideen entwickeln. In der anschließenden Diskussion wurden Abläufe, Vorbereitungen, Abwicklung der Projektwochen, Kontakte und der Umgang mit Fragen der Schülerinnen und Schüler geklärt.

Katharina Kern ermuntert: „Macht Eure Erfahrungen, schließt Euch zusammen und es zeigt sich im Laufe der Zeit, wie es gut gehen kann. Wir machen gerade unsere ersten Schritte und freuen uns, wenn es nun losgeht.“.

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Auf dem Hof von Familie Ellmayr dürfen die Kinder selbst anfassen, riechen und entdecken.