Harlacher Landwirte - negative Auswirkungen wegen ICE-Werk
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Harrlacher Landwirte befürchten immense Auswirkungen durch das ICE Werk

Bauernverband diskutiert mit den Betroffenen am Standort Allersberg/ Pyrbaum

02.11.2022 | Harrlach (bbv) – Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat sich kürzlich mit Eigentümern, Bewirtschaftern und Anwohnern des von den Planungen des ICE-Werkes betroffenen Standortes Harrlach getroffen, um sich vor Ort ein Bild über die Situation zu machen.

Auf dem Weg von Harrlach zur ICE Strecke durch den Harrlacher Forst ziert, soweit das Auge reicht, ein flatterndes Absperrband den Wald. „Wir wollen damit zeigen, wie groß das geplante ICE Werk werden soll“, so Matthias Wiesner, BBV Ortsobmann und Sprecher der Bürgerinitiative in Harrlach. „Wir fahren gerade sozusagen einmal durch die Werkshalle“, erläutert Wiesner. 

Mit 35 – 45 Hektar Flächenbedarf rechnet die Deutsche Bahn derzeit. „Und diese Fläche wird nicht einmal ausreichen, denn es kommen noch weitere Flächen für Ausgleichsmaßnahmen hinsichtlich Natur- und Artenschutz hinzu, die zu einem weiteren Entzug von land- und forstwirtschaftlichen Flächen führen“, sagt Luisa Zwölfer, BBV-Expertin für Planungen und Umweltfragen in Mittelfranken. „Auf diese Weise werden die Land- und Forstwirte, sowie Grundeigentümer mehrfach mit Flächenentzug bestraft“, so Zwölfer. 

„Der BBV spricht sich seit langem gegen Projekte mit übermäßigem Flächenverbrauch von land- und forstwirtschaftlichen Flächen aus“, so Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. „Der Bauernverband Mittelfranken lehnt daher den Entzug von insgesamt voraussichtlich über 120 Hektar land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen grundsätzlich ab. Grund und Boden ist der wichtigste Produktionsfaktor der Land- und Forstwirtschaft und ist nicht vermehrbar“, verdeutlicht Felßner. 

Auch die Zerstörung der Natur wäre für Harrlach immens. Kürzlich wurde erst eine Steinkrebspopulation im Finsterbach gefunden. Es handelt sich hier um eine stark gefährdete Tierart, die auf der Roten Liste bedrohter Tierarten steht. 

Der Schutz des Trinkwassers ist den Teilnehmern darüber hinaus ein großes Anliegen. Rund 200.000 Menschen werden aktuell über das Trinkwassereinzugsgebiet im Bereich Harralch versorgt. Es wird von Seiten der Betroffenen befürchtet, dass sich das ICE Werk negativ auf die Trinkwasserqualität und die Wasserversorgung auswirken wird. 

Bauernverband und Betroffene fordern die Deutsche Bahn auf, eine flächensparendere Planung vorzulegen, bereits versiegelte Flächen zu nutzen und keine Flächen einzuplanen, die sich im Privateigentum befinden. Flächen der öffentlichen Hand müssen vorrangig einbezogen werden. 

Pressemitteilung ICE Werk - Harrlach - Negative Auswirkungen