2020-10-01-Pressegespräch Erntedank SAD
© BBV
von links nach rechts: Vors. IG Landwirtschaft (Direktvermarkter) Hubert Piehler, stv. Kreisbäuerin Manuela Pronath, Kreisbäuerin Sabine Schindler, Vorstandsmitglied Heike Klein, Kreisobmann Josef Irlbacher

Landwirte ernähren uns Menschen

Erntedank an seiner Aktualität nichts verloren

01.10.2020 | Die Getreideernte wurde bereits Mitte August abgeschlossen und die Kartoffel- und die Silomaisernte laufen auf Hochtouren. Zugleich werden die Äcker neu bestellt und die Wintergerste ausgesät.

Gerade zu Erntedank wird der ständige Kreislauf von Aussaat, Wachstum und Ernte deutlich. Bäuerinnen und Bauern im Landkreis Schwandorf weisen mit ihrer Erklärung zum Erntedank darauf hin. Angeknüpft an diesen Kreislauf des Lebens ist auch der Dank für die Gaben der Natur. Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Trockenheiten sowie Starkregenereignisse ist es nicht selbstverständlich, dass immer genügend Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. „Beim Erntedank denken wir weiter“, bringt es Kreisobmann Josef Irlbacher mit seinen Worten zum diesjährigen Erntedankfest auf den Punkt. Schon lange vor der Ernte steht die Anbauplanung fest und die notwendigen Arbeiten müssen darauf abgestellt werden. Immer wieder passiere  es, so Irlbacher, dass die Landwirte aufgrund der Witterung die geplanten Arbeiten verschieben oder gar komplett umplanen müssen. Das sei vor allem dann der Fall, wenn längere Regenperioden die Ernte und den Anbau weiter nach hinten schieben. „Jedes Ding hat seine Zeit“ betonte Irlbacher und wies darauf hin, dass es in der Landwirtschaft trotz der Vorbereitungen immer wieder zu Änderungen komme, denn Landwirte arbeiten mit und in der Natur. Deshalb könne dieser nicht wie in der Industrie Arbeitsvorgänge bis ins Detail voraus planen und organisieren. Bäuerinnen und Bauern müssen sich ständig, ja täglich neu, auf die Vorgaben und Änderungen in der Natur einstellen. Trotz all der Widrigkeiten ist es auch dieses Jahr gelungen, bisher in weiten Teilen des Landkreises eine gut ausreichende Ernte einzufahren. „Mit dem Erntedank wollen wir auch auf die Leistungen der heimischen Landwirtschaft hinweisen“ betonte Irlbacher. „Ohne diese Leistungen würden die Teller leer bleiben“, fügte Kreisbäuerin Sabine Schindler an und wünschte sich mehr Wertschätzung für die Bäuerinnen und Bauern, „nicht nur zum Erntedank, sondern das ganze Jahr über.“

Zu Beginn von Corona und während der ersten Monate der Pandemie sei die Landwirtschaft als systemrelevant bezeichnet worden. Davon höre man, nachdem die Ernte eingebracht und die Versorgung soweit sichergestellt ist, nichts mehr. Es werde als selbstverständlich angesehen, dass Lebensmittel in Hülle und Fülle mit hoher Qualität und dazu günstig zur Verfügung stehen. Im Angesicht des Klimawandels und der zahlreichen Herausforderungen, die auf die Bäuerinnen und Bauern in unserer Region hereinbrechen, könne nicht erwartet werden, dass dies immer so bleibe. Es gelte deshalb weiterzudenken und alles zu tun, damit Bäuerinnen und Bauern vor Ort auch zukünftig in der Lage sind, die Leistungen und Ansprüche zu erfüllen, die an sie gestellt werden.