Rücksicht macht Wege breit
Rücksichtnahme auf Feldwegen
Immer häufiger kommt es bei der Nutzung von Feldwegen zu Konflikten zwischen den Landwirten als eigentlichen Nutzern und der Freizeitnutzung durch Spaziergänger, Personen mit Hund oder Radfahrern. Freizeitnutzer schimpfen über die breiten Maschinen und den Staub, der zwangsläufig bei der Bewirtschaftung von Flächen abdriftet, Landwirte beschweren sich über zugeparkte Wege und Personen, welche die Wege nicht frei machen. Ein weiteres Problem auf vielen Nutzflächen ist die Verkotung durch Hunde. Auch für die Tierwelt in der Flur wie zum Beispiel Lerchen oder Feldhasen bedeuten freilaufende Hunde oft großen Streß.
Um etwas mehr Verständnis für die gemeinsame Nutzung der Feldwege aber auch der Flur allgemein zu generieren hat der Bayerische Bauernverband die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ gestartet, mit der alle Beteiligten zur gegenseitigen Rücksichtnahme animiert werden sollen. An geeigneten Stellen sollen Schriftzeichen und Logos auf den Wegen angebracht werden, welche ein Miteinander anmahnen.
Vor einigen Tagen hat nun Kreisbäuerin Barbara Göpfert am Mühlenweg in Stadtlauringen zusammen mit dem Bauhof die ersten Markierungen auf einem Radweg im Landkreis Schweinfurt angebracht. Weitere Kennzeichnungen im Gemeindegebiet folgten. „Wir hoffen, mit dieser Aktion etwas zu einem bewussteren Miteinander beitragen zu können. Feldwege dienen primär landwirtschaftlichen Zwecken, es ist aber doch genug Platz für alle, wenn man fair und rücksichtsvoll miteinander umgeht“, so die Kreisbäuerin.
Bürgermeister Friedl Heckenlauer, der bei dem Termin ebenfalls dabei war, unterstütze die Aktion ausdrücklich. Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren einiges dafür getan, die Feld- und Radwege zu ertüchtigen, damit wirklich alle Seiten der Nutzer davon profitieren können. Ein gutes Miteinander sei dabei eigentlich selbstverständlich, aber leider müsse man manche Leute immer wieder darauf hinweisen, dass sie die Flur nicht alleine für sich haben.
Daniel Ruß als Vertreter der Polizeiinspektion Schweinfurt begrüßte die Aktion ebenfalls und Marco Karch vom ADFC betonte, dass manche Kommunen im Landkreis Schweinfurt durchaus noch etwas mehr für ein geschlossenes Radwegenetz, das auch im Herbst und Winter befahrbar ist, tun könnten.
Gemeinsam hoffen die Initiatoren, dass noch möglichst viele Kommunen dem Beispiel von Stadtlauringen folgen und Kennzeichnungen dieser Art anbringen, damit weiterhin ein verständnisvoller Umgang miteinander in der Flur gelebt wird.