Kreisbauerntag in Andechs mit Europaabgeordneter Ulrike Müller
Bewegte Zeiten für Landwirte
Die Zusammenkunft zum Kreisbauerntag - jährlich an Mariä Lichtmess - hat Tradition. Und so kamen auch in diesem Jahr nach einem Gottesdienst in der Klosterkirche an die 100 Vertreter des Bauernstandes, der Gemeinden, Ehrengäste und Interessierte zusammen
Hauptreferentin war die Europaabgeordnete Ulrike Müller, die ursprünglich aus dem Allgäu stammt und dort selbst Bäuerin ist. Neben ihrem Mandat im Bayerischen Landtag übt sie bis zum Ende der Wahlperiode am 30. Juni 2024 ihr Mandat im Europaparlament aus.
Kreisobmann Georg Holzer führte durch die Veranstaltung und blickte bei seiner Rede auf das vergangene Jahr 2023 zurück, das für die Milchbäuerinnen und Milchbauern „einigermaßen ordentlich“ gewesen sei, jedoch für die Agrarbauern witterungsbedingt eine reine Katastrophe.“ Er spricht zahlreiche Baustellen und Probleme in der Landwirtschaft an: u.a. der Dschungel an Vorschriften, die Neuauflage der Tierschutzverordnung mit dem Verbot der Anbindehaltung sowie die geplanten Kürzungen der Agrardiesel-Rückerstattung, die sich die Landwirte nicht gefallen lassen wollen. Wichtig sei ihm und seinen Mitstreitern, dass man bei den Protesten zwar laut, jedoch fair und friedlich sein wolle und er appellierte, unbedingt weiterhin so gut zusammen zu halten wie bisher.
Auch die folgenden Redner, wie Bürgermeister Georg Scheitz (Andechs) und Landrat Stefan Frey zeigten durchaus Verständnis für die Bauernproteste, da die Wertschätzung des Bauernstands fehle und die aktuellen Leistungskürzungen der Regierung nun einfach das „das Tüpfelchen auf dem i“ waren und zur jetzigen Situation beigetragen haben.
v.l. SPD-Landtagsabgeordnete Christiane Feichtmeier, die neuen Landwirtschaftsmeister Xaver Frey und Simon Schaumberger, Kreisbäuerin Sonja Frey, FW-Europaabgeordnete Ulrike Müller, Bürgermeister Georg Scheitz, CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig, Kreisobmann Georg Holzer und Landrat Stefan Frey
Hauptreferentin des Kreisbauerntages Ulrike Müller sieht Deutschland als Europaabgeordnete sozusagen "durch die Europa-Brille". Sie wisse sehr wohl, dass das vergangene Jahr ein durchaus schwieriges Jahr war, was auch dem falsch eingeschlagenem Weg der Ampelregierung geschuldet ist. Das Gefüge sei massiv aus den Fugen geraten, wobei die Landwirtschaft als „Stabilitätsanker“ für die Gesellschaft und den ländlichen Raum diene.
Veränderungen seien dringend nötig und Ziel der Politik müsse es letztendlich sein, zurück zu einem vernünftigen Ansatz zu kommen und Landwirten eine langfristige Planungssicherheit zu geben.
Referentin Ulrike Müller hatte abschließend auch für die Landwirte einige Hausaufgaben und forderte diese auf, sich neuen Technologien gegenüber nicht zu verschließen, sich stetig weiterzuentwickeln und die Bevölkerung dabei proaktiv mitzunehmen.
Neben der Politik und ernsteren Themen gab es jedoch auch Grund zur Freude, Urkunden und Geschenke: Xaver Frey aus Erling, der Sohn von Kreisbäuerin Sonja Frey und Simon Schaumberger aus Frieding wurden als frischgebackene Landwirtschaftsmeister im Landkreis Starnberg geehrt.
Ein herzliches Dankeschön gab es auch für die gesamte Kreisvorstandschaft für die Mitarbeit im Kreisverband und vor allem für den unermüdlichen Einsatz bei den Protestaktionen "Es reicht!"