Kreisbauerntag in Gilching mit Hubert Aiwanger
Warnung vor den Folgen des "Volksbegehrens gegen Artenvielfalt"
Man sollte auch das Kleingedruckte beim "Volksbegehren gegen das Artensterben" lesen!
Nach dem Gottesdienst in St. Vitus, zelebriert von Abt. Dr. Johannes Eckert trafen sich die rund 200 Besucher des Kreisbauerntages (Landwirte, Jäger, Politiker, Vertreter von Behörden und Verbänden und weitere Gäste) im "Oberen Wirt" in Gilching, wo der Kreisbauerntag nun zum zweiten Mal stattfand.
Ein Hauptthema war auch hier das derzeit laufende Volksbegehren gegen das Artensterben. Festredner Hubert Aiwanger zeigte eindringlich die Konsequenzen des Volksbegehrens auf, wie z.B. den Wegfall der Fördergelder für ökologisches Arbeiten, sobald zum Beispiel der Verzicht auf Chemikalien gesetzlich vorgeschrieben sei. Finanziell schultern können das Ganze dann wieder nur die großen Betriebe und die kleinen Bauern verschwinden mehr und mehr. Aiwanger, der ganz ohne Manuskript am Rednerpult stand und absolut authentisch und bodenständig wirkte, bekräftige, dass wohl nicht allein die Landwirte am Artensterben schuld sind, sondern die ganze Gesellschaft mit ihrem Verlangen nach immer mehr Produktivität und immer geringeren Lebensmittelpreisen. Aiwanger ärgerte sich auch, dass auf den ersten Blick das Volksbegehren als Bienenrettungsaktion vermarktet werde und niemand das „Kleingedruckte“ liest. Das Volksbegehren sei ein unterschwelliger Angriff auf die Landwirte mit Einschränkungen bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen ohne angemessene Entschädigung, was zu einem neuerlichen Sterben vor allem der kleinen Betriebe führen würde.
Bayerns Politik mache viele Vorschläge, versicherte Aiwanger und bemerkte provokant, dass es analog zu den Beschränkungen für Landwirte dann auch Regulierungen für die Privatgärten geben sollte, bei denen beispielsweise das Grillen, die Mähroboter und öde Vorgärten ohne Blumen in Frage gestellt und begrünte Flachdächer vorgeschrieben werden sollten.
Es wurden auch andere Themen angesprochen: Kreisobmann Georg Zankl kritisierte die Vorschläge für Grundsteuer und Erbschaftssteuer; beides treffe die Landwirtschaft. Die Erbschaftssteuer ist ein Riesenproblem für die Bauern; man müsse Grundstücke auch vererben können, ohne dass man gleich verkaufen muss.
Ehrung von Benedikt Wagner aus Hadorf und Julia Galloth aus Berg
Dass es immer noch junge Leute gibt, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz dem Beruf „Landwirt“ verschrieben haben, zeigte die Ehrung von Benedikt Wagner aus Hadorf und Julia Galloth aus Berg. Beide wurden geehrt, weil sie ihre Fortbildung zum Landwirtschaftsmeister erfolgreich abgeschlossen haben. Und beide möchten eines Tages den elterlichen Hof übernehmen.
von links: Jungbauer Benedikt Wagner aus Hadorf, Kreisbäuerin Anita Painhofer, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Jungbäuerin Julia Galloth aus Berg, Kreisobmann Georg Zankl, stv. Kreisobmann Stefan Dellinger