Max Stürzer, Bezirkspräsident Anton Kreitmair und Kreisobmann Georg Zankl bei der Herbst-Orstobmännerversammlung in Drößling
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Max Stürzer, Bezirkspräsident Anton Kreitmair, Kreisobmann Georg Zankl

Ortsobmännerversammlung mit Präsident Kreitmair

Vortrag und Diskussion in Drößling

21.11.2018 | Die Ortsobmänner im Kreisverband Starnberg trafen sich im Oktober zur Herbst-Obmänner-Versammlung. Kreisobmann Georg Zankl lud dazu den oberbayerischen Bezirkspräsidenten Anton Kreitmair ein. Neben den Informationen aus erster Hand stand die Diskussion mit den Ortsobleuten im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Kreisobmann Georg Zankl war es ein großes Anliegen, Bezirkspräsident Anton Kreitmair für eine Versammlung mit den Ortsobmännern zu gewinnen um einen intensiven Austausch mit der Verbandsführung zu haben.

Einleitend forderte Kreitmair das Ortsehrenamt, letztlich aber auch alle Mitglieder dazu auf, sich aktiv in die verbandliche Arbeit einzubringen. Sonst drohe die Gefahr, nicht mehr bei den Landwirten anzukommen.

Verbandspolitisch ging Kreitmair auf eine Vielzahl von Themen ein.

Gerade vor dem Hintergrund der extremen Witterungsverhältnisse in Nordbayern, ist die  Risikovorsorge für die Betriebe besonders wichtig.
Hier müsse eine steuerliche Ausgleichsmöglichkeit über einen Zeitraum von 3 bis 4 Jahren geschaffen werden, um ertragsstarke Jahre mit einkommensschwachen „ausgleichen“ zu können.

„Bezüglich der Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik brauchen unsere Landwirte Verlässlichkeit“, so Präsident Kreitmair. Aus seiner Sicht ist die erste Säule „fix“. Trotzdem müsse man darum kämpfen, denn es gibt viele Organisationen, Einrichtungen oder Kommunen, die diese Gelder gerne hätten. So ist vor allem auch die 2. Säule heiß umkämpft, berichtet Kreitmair.

Große Schwierigkeiten sieht der Präsident auch bei der Begrifflichkeit „echter Landwirt“. Mit der Notwendigkeit sich weitere Einkommensquellen zu erschließen, z.B. durch Direktvermarktung, Photovoltaik, Urlaub auf dem Bauernhof, und vielen anderen, kann das Kriterium „echter Landwirt“ schnell nicht mehr gegeben sein, wenn Einkünfte aus Gewerbe in entsprechendem Umfang vorliegen.

Absolut gleichwertig sieht Kreitmair die Bereiche „Konventionell“ und „Bio“ – beide sind notwendig und erzeugen hochwertige Nahrungsmittel.
Wenn allerdings mehr Betriebe auf „Bio“ umstellen, als was der Markt braucht, kann das nicht funktionieren.

Wenig Verständnis hat Präsident Kreitmair in Sachen Jagd, wenn gesagt wird, Nachtsichtvorsatzgeräte für die Schwarzwildbejagung seien nicht genehmigungsfähig. Hier gibt es klare Vorgaben vom Landwirtschaftsministerium, dass auch ohne Einzelfallprüfung eine Genehmigung grundsätzlich möglich ist.

Auch wenn der Berufsstand mit vielen Punkten der neuen Düngeverordnung unzufrieden ist, ist die Aussage, der BBV habe nichts getan völlig haltlos und nicht nachvollziehbar.
Für die im Grünland wichtige 230 kg-Derogationsregelung braucht es nach Einschätzung vom Bezirkspräsidenten noch etwa 2 Jahre.

Unverzichtbar ist der Bauernverband auch in Sachen Erbschaftssteuer. Würde es im Rahmen der Hofübergabe zu massiven Steuerbelastungen der Übernehmer kommen, wie dies in anderen

Ländern heute schon Realität ist, wäre die für dies heimische Landwirtschaft eine „Katastrophe“.

In der Diskussion mit den Ortsobmännern wurde die derzeitige Regelung der Kassenbuchführung, gerade bei kleineren Direktvermarktern scharf kritisiert.
Kritische Äußerungen kamen auch zu den verschärften Auflagen und Anforderungen beim Bauen. „Jede Auflage trifft vor allem den kleinen Betrieb“, so eine Aussage im Rahmen der Diskussion. Hier wurde die Forderung laut, dass gerade kleinere Betriebe stärker gefördert werden sollen.
Um das Image der Bauern zu verbessern, müsse der Verband in Sachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ richtig „klotzen“, auch wenn es viel Geld kostet.