BBV beim Schöpfungstag
Thema - Bischöfliche Studie
Die Autoren der Studie bringen in der Studie wiederholt und pauschal Kritik an der Landwirtschaft an. Die Studie der Deutschen Bischofskonferenz ist für unsere Bäuerinnen und Bauern ein Schlag ins Gesicht. In meiner Familie führen wir unseren Bauernhof seit Generationen. Und so ist das auch bei anderen landwirtschaftlichen Familienbetrieben in Bayern. Mit pauschalen Aussagen wie, dass wir Hauptverursacher für negative Veränderungen sind, stellen die Autoren der Studie die Bauernfamilien zu Unrecht an den Pranger. "Wir gehen verantwortungsvoll mit unseren Tieren um, halten unsere Böden in Schuss und achten auf Umwelt und Natur. Gleichzeitig erfüllen wir übers ganze Jahr hinweg unsere Hauptaufgabe, hochwertige Nahrungsmittel aus der Region für alle Menschen zu erzeugen. Die Bauernfamilien wirtschaften nachhaltig, ansonsten hätten sie über Generationen ihre Böden als Anbauflächen längst verloren. Ich verstehe absolut nicht, wieso die Deutsche Bischofskonferenz und damit die katholische Kirche ihre bis jetzt treuesten Gläubigen so vor den Kopf stößt. Die Deutsche Bischofskonferenz muss umsteuern und die pauschalen Vorwürfe gegenüber der Landwirtschaft korrigieren. Es wäre wünschenswert, wenn die Kirche die Dialoge mit der Landwirtschaft sucht. Der Bayerische Bauernverband steht stets zum Austausch zur Verfügung.
Zudem hat Landesbäuerin Chrstine Singer sich gegenüber dem BR mit deutlicher kritik geäußert:
"Die Studie stellt über einige pauschale Aussagen die an der Nachhaltigkeit orientierte Tätigkeit der Bauernfamilien infrage, kritisiert Bäuerinnen und Bauern dafür, ihre Bewirtschaftung an rein ökonomischen Kriterien auszurichten und plädiert für stärkere staatliche Eingriffe und eine andere Einkommensumverteilung. Wir halten eine oftmals undifferenzierte Kritik für nicht gerechtfertigt und nicht nachvollziehbar. Auf allen Ebenen gab es sehr kritische Rückmeldungen zum Papier der Katholischen Kirche, auch mit dem Hinweis, dass die Landwirte trotz mancher Ungereimtheiten der Kirche größtenteils loyal bleiben. Trotzdem ist es mir als Landesbäuerin wichtig, den Dialog mit der Katholischen Kirche zu suchen, anstatt pauschale Verurteilungen auszusprechen. Wir werden die kommenden Gespräche mit Kirchenvertretern und unsere Mitarbeit in kirchlichen Gremien nutzen, um auf die Enttäuschung und das Unverständnis über den Umgang mit dem Bauernstand durch die Katholische Kirche hinzuweisen."
Seitens des Bayerischen Bauernverbandes ist vor dem Hintergrund zudem geplant, diese Studie des Weiteren kritisch aufzugreifen, indem
• in Kürze ein Brief von Landesbäuerin Singer und Präsident Felßner an das Katholische Büro in Bayern erstellt wird,
• dies als Besprechungspunkt im Arbeitskreis „Kirche – Landwirtschaft“ aufgegriffen wird und
• Landesbäuerin Singer die Thematik bei einem ohnehin geplanten Austausch mit Kardinal Marx aufgreifen wird.
• und bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern aufgreifen wird.
Die Studie umfasst 74 Seiten und ist öffentlich verfügbar: https://www.dbk-shop.de/media/files_public/231a930108ff812f56e82f2f83e50e03/DBK_1523.pdf