Politischer Meinungsaustausch - Ruth Müller
© BBV
vorne, von links: Stellv. Bezirksbäuerin Renate Stöckl, MdL Ruth Müller, Bezirksbäuerin Irene Waas,
hinten, von links: BBV Präsident Gerhard Stadler, Vizepräsident Alois Bauer und Direktor Peter Huber

Ruth Müller besucht den niederbayerischen Bauernverband zum Meinungsaustausch

Ruth Müller zu Gast in unserer Hauptgeschäftsstelle in Landshut

16.07.2018 | Politscher Meinungsaustausch mit Frau Müller (Mitglied des Landtages)

Bei einem Gespräch mit BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler und weiteren Mitgliedern des Bezirksvorstandes des BBV Niederbayern unterstrich MdL Ruth Müller die besondere Bedeutung der Landwirtschaft für Bayern. „Jeder 7. Arbeitsplatz  ist in der Landwirtschafts- und Ernährungsbranche angesiedelt“  so Müller. Dabei erinnerte sie daran, dass die regionale Erzeugung von Lebensmitteln – egal ob biologisch oder konventionell – eine wichtige Aufgabe der Bäuerinnen und Bauern in der Region sei.

 

Verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln

Man war sich bei dem Gespräch darüber einig, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln und deren Wertschätzung bereits bei der Erziehung der Kinder und Jugendlichen eine grundlegende Rolle spielen sollte. Hier können auch Kitas und Schulkantinen einen wichtigen Beitrag leisten, stellte Müller fest.  Bezirksbäuerin Irene Waas ergänzte, dass auch über die Aktion „Landfrauen machen Schule“ im BBV von vielen Bäuerinnen engagierte Bildungsarbeit geleistet wird und dankte für die diesbezügliche Bereitstellung von Fördermitteln durch den bayerischen Landtag. 

Bürokratische Auflagen

Präsident Stadler erinnerte bei dem Gespräch an die Flut von bürokratischen Auflagen, die besonders kleineren landwirtschaftlichen Betrieben das Leben schwer machen. Als aktuelles Beispiel nannte er die Düngeverordnung mit weiteren Aufzeichnungs- und Nachweispflichten und die umfangreichen Kontrollen in den einzelnen Betrieben. Es gelte hier praxistaugliche Regelungen und einen vernünftigen Umgang miteinander zu finden, sonst werden sich künftig immer weniger junge Menschen finden, die bereit sind, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen und weiter zu bewirtschaften.

 

Aktuell sei die große Unsicherheit besonders bei den Ferkelerzeugern spürbar. Die gesetzliche Vorgabe zur Gruppenhaltung habe mit dazu beigetragen, dass in Bayern vor allem kleinere Ferkelerzeuger-Betriebe aufgehört haben und nun Ferkel aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland zugekauft werden müssen.  Mit den neuen gesetzlichen Vorschriften zur Ferkelkastration drohe hier ein weiterer Einbruch. Präsident Stadler verwies darauf, dass der sogenannte vierte Weg mit örtlicher Betäubung in der Branche auch im Sinne des Tierschutzes als einziger gangbarer Weg erkannt worden  ist und bereits in anderen europäischen Ländern angewandt wird. Es sei nun dringende Aufgabe der Politik, hier die notwendigen Weichen zu stellen.

 

 

Rückgang von Insektenpopulationen

Auch die vielfältigen Diskussionen zum Rückgang der Insektenpopulationen wurden angesprochen. Der imkereipolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Müller, MdL war es in diesem Zusammenhang wichtig, darauf hinzuweisen, dass eine Verbesserung nur im Zusammenspiel von Imkern, Landwirten, Verbrauchern, Kommunen und Haus-, sowie Grundstückbesitzern erreicht werden könne. „Oft ist es kein böser Wille, sondern Unwissenheit, wenn in den Gärten, Straßenrändern und Feldern das Nahrungsangebot für Insekten zur richtigen Zeit nicht vorhanden ist“, so Müller. Hier helfe oft ein klärendes Gespräch zwischen den Akteuren, um das Bewusstsein hierfür zu stärken. Der Stellvertretende BBV Präsident Alois Bauer verwies in diesem Zusammenhang auf die zunehmenden Umweltleistungen der Landwirtschaft. Jeder zweite Landwirt beteilige sich an Umweltprogrammen und darüber hinaus gibt es viele freiwillige Aktionen zur Schaffung von Lebensräumen für Bienen und Insekten, so Bauer. Er  verwies in diesem Zusammenhang auf Blühstreifen entlang von Maisfeldern, die im Rahmen einer Initiative des Bayerischen Bauernverbandes jährlich ohne jeglichen finanziellen Ausgleich angelegt werden.