Erntepressegespräch Oberpfalz
Durchschnittliche Ernte-Erwartungen
Auf dem Grillmeier-Hof in Konnersreuth kamen Verteter der Medien und des Bauernverbandes zum diesjährigen Erntepressegespräch für die Oberpfalz zusammen.
Im gesamten Vegetationsverlauf kann die Natur viel ausgleichen, erklärte Bezirkspräsident Josef Wutz. Bei seinem Blick auf die Erntesituation fasste er die Wettersituation 2021 zusammen. So war das Frühjahr zunächst sehr kalt, was zu einer verzögerten Entwicklung bei Frühkartoffeln, Getreide und Mais geführt hat. In den meisten Teilen der Oberpfalz fiel seit April beständig Regen, der die landwirtschaftlichen Kulturen sehr positiv beeinflusste. Auch der Wald konnte seine Wasservorräte gut auffüllen, wenn gleich für die Neubildung des Grundwassers der Winterregen entscheidend ist. Zu wenig Regen dagegen gab es im Landkreis Schwandorf, so dass hier in den tieferen Bodenschichten immer noch Trockenheit herrscht.
„Eine solide Ernte ist die Grundlage für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln“ betonte Bezirkspräsident Josef Wutz, „dazu ist die dauerhafte Erhaltung unserer ertragsreichen Acker- und Wiesenflächen dringend erforderlich.“ Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den nach wie vor hohen Flächenverbrauch für Baumaßnahmen, aber auch daran, dass auf Blühflächen und Brachen keine Lebensmittel erzeugt werden können. „Ernährungssicherung sowie Arten- und Biotopschutz müssen sinnvoll miteinander in Einklang gebracht werden“, betonte Bezirksbäuerin Rita Blümel. Sie bat darum, beim Einkaufen auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten und verwies auf die Vorteile wie die gute Qualität, die Vermeidung langer Transportwege und die Sicherung von regionalen Arbeitsplätzen.
Insgesamt stehen in der Oberpfalz über 143.000 Hektar Getreide zur Ernte an. Hauptkultur ist der Winterweizen mit knapp 54.000 Hektar, gefolgt von Wintergerste mit knapp 40.000 Hektar, deren Ernte in den nächsten Tagen beginnen wird. Welche Mengen und Qualitäten die Getreideernte bringen wird, so Bezirkspräsident Wutz, werde man erst wissen, wenn das Getreide gewogen in der Scheune ist.
Lokal gab es im östlichen Landkreis Tirschenreuth einen heftigen Hagelschauer, der großen Schaden auf den betroffenen Feldern verursachte, und mancherorts die Körner der Wintergerste bis zu 60 Prozent zerstörte, wie Kreisbäuerin Irmgard Zintl berichtete. Die vielen Gewitter brachten immer wieder größere Wassermengen mit sich, so dass das Wasser auf den Äckern nun die Ernte verzögert, berichtete Kreisobmann Ely Eibisch.
Ely Eibisch verwies auch auf die Teiche, die im Landkreis Tirschenreuth eine große Rolle spielen. Problematisch sei, dass der Fischotter sich immer mehr ausbreite und mit seinem Verhalten die Biodiversität gefährde und manchen Teichwirt vor Existenzprobleme stelle.