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(v.l.) MdB Peter Aumer, Josef Wutz, Rita Blümel, Johann Mayer, Hubert Hofmann

Europäische Agrarpolitik

„Ernährungssicherung voranstellen“

27.08.2020 | Bäuerinnen und Bauern aus der Oberpfalz im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Aumer

Vom 30. August bis 1. September kommen die Agrarminister der Europäischen Union in Koblenz zu einem informellen Treffen zusammen. Hintergrund dieses Treffens in Deutschland ist die deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Gastgeberin ist Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die für ein halbes Jahr den Rat der EU-Agrarminister leitet. Der dreitägige Austausch ist als informelles Treffen angesetzt, bei dem der zwanglose Meinungsaustausch im Vordergrund steht, Beschlüsse werden keine getroffen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Minister neben dem Hauptthema „Konsequenzen für die Landwirtschaft aus der Corona-Krise“ auch die Gemeinsame Agrarpolitik, der EU-Haushalt und den Green Deal besprechen werden.

Im Vorfeld des Ministerrats haben Bäuerinnen und Bauern aus der Oberpfalz mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Aumer über die europäische Agrarpolitik gesprochen. „Die Erfahrungen aus der Corona-Krise zeigen, wie wichtig eine eigenständige, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln aus den Händen europäischer Bauern ist“, sagt Josef Wutz, BBV Bezirkspräsident in der Oberpfalz. Von diesen Erfahrungen solle man lernen und bei der Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik die Ernährungssicherung voranstellen.“ Zwangsläufig kamen bei dem Gespräch auch andere Themen, die die bayerischen Bäuerinnen und Bauern bewegen, auf die Agenda. So ging es beispielsweise auch um den bedarfsgerechten Pflanzenschutz und die Düngung zur Sicherung der Ernten, um gemeinsame Standards im gemeinsamen Markt und mehr Tierwohl über eine Haltungs- und Herkunftsbezeichnung. „Wie sollen wir Qualitätsweizen produzieren, wenn wir in den Roten Gebieten nicht mehr bedarfsgerecht düngen dürfen? Wie sollen wir im europäischen Wettbewerb mit Raps und Zuckerrüben bestehen können, wenn in jedem EU-Land andere Pflanzenschutzauflagen gelten?“, stellt Wutz in den Raum. Kreisobmann Johann Mayer, selbst Tierhalter und Direktvermarkter, machte deutlich, dass höhere Anforderungen bei Umwelt und Tierwohl auch honoriert werden und die Entscheidung über eine GAP-Förderung zügig getroffen werden müssten. „Die hohen Auflagen und Standards, die wir in Bayern erfüllen, dürfen keinen Wettbewerbsnachteil für unsere bäuerlichen Betriebe darstellen“, mahnt Mayer. Bezirksbäuerin Rita Blümel stellte klar, dass eine klimaneutrale EU 2050 nur mit der Land- und Forstwirtschaft erreichbar sei.