Almgang der Landfrauen
Almwanderung führte zur Boider-Alm
Die Bäuerinnen wanderten in einer guten Stunde zu Fuß hinauf auf das schön gelegene Almgebiet. Der Boider-Kaser ist auch mit dem Sessellift der Unternbergbahn zu erreichen und bietet einen traumhaften Blick auf die umliegenden Chiemgauer Berge.
Die Alm ist eine sog. Rechtalm, das heißt, die Bauern haben das Recht, ihr Vieh auf der Almweide, die im Eigentum des Staatsforstes steht, den Sommer über grasen zu lassen. Das Almgebäude selbst ist Eigentum der Familie Bauregger vom Andrebauernhof in Inzell und wurde unlängst liebevoll renoviert.
Toni und Burgi Bauregger hießen die Bäuerinnen herzlich willkommen. Toni Bauregger stellte die Alm- und Weidewirtschaft vor und beantworte die Fragen der interessierten Besucherinnen. Das Almgebiet umfasst eine Fläche von 35 ha Lichtweide und wird derzeit von 35 Kalbinnen, davon 21 vom heimischen Bauernhof in Inzell, beweidet. Weil auch dieser Sommer wieder sehr trocken ist, ist das Futter auf den Almwiesen bereits knapp geworden. Eine Besonderheit am Unternberg ist, dass es heroben keine Trinkwasserversorgung für die Almleute gibt. Alles benötigte Wasser muss täglich mühsam mit dem Fahrzeug oder dem Sessellift hinaufgebracht werden.
Während der Weidezeit, von Anfang Juni bis Ende September, ist der Boider-Kaser täglich bis 18 Uhr für die vielen Wanderer und Bergradler geöffnet. Es gibt Butter und verschiedenen Käse, alles erzeugt aus hofeigener Milch, Speck und selbstgemachten Kuchen.
Bei angeregten Gesprächen genossen die Bäuerinnen den schönen Ausblick, die herzhafte Brotzeit und den guten Kuchen und ließen so den gemütlichen und informativen Tag auf der Alm ausklingen.
Text/Bild: A. Michlbauer